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Lukas 23,53

Lukas 23,53

Andachten

Und er legt Ihn in ein gehauen Grab, darin Niemand je gelegen war.

Mit dem Tod Jesu fing alsbald eine gewisse Erhöhung des HErrn Jesu an, denn Sein Geist ging damals in die göttliche Ruhe und Freude ein, und Sein Leib wurde nicht auf den Richtplatz auf eine unehrliche Weise verscharret, wie den Leichnamen der zwei Schächer geschehen sein mag, sondern ehrerbietig in das Grab, welches ein reicher Ratsherr für sich und sein Geschlecht in einen Felsen hauen lassen, gelegt. Die Vorsehung Gottes fügte es so, dass noch Niemand je in dieses Grab gelegt worden war, damit man nicht sagen könnte, die Gebeine eines Anderen hätten den Leib Jesu lebendig gemacht, wie die Gebeine des Elisa einen israelitischen Mann, oder damit man nicht, wenn zwei oder drei Leichname darin gelegen wären, nach der Auferstehung Jesu mühsam untersuchen müsste, welcher von ihnen auferstanden wäre, weil doch damals viele Leiber der Heiligen auferstunden. Man fand aber hernach das Grab leer, Niemand als Jesus war darin gelegen: folglich war Er auferstanden. Jesus lag also allein in des Josephs Grab, aber doch mitten unter vielen Millionen Leichnamen, die auf der ganzen Fläche des Erdbodens begraben waren. Gleichwie Seine abgeschiedene Seele zu den abgeschiedenen Seelen kam, also kam Sein Leichnam in die Gesellschaft der begrabenen Leichname. Der Stand eines begrabenen Toten, wovor uns oft graut, ist Ihm also nicht zu verächtlich gewesen, und das gläubige Angedenken an Seine Grabesruhe sollte jenes Grauen bei uns vertilgen. Er hätte alsbald nach Seinem Tod, da er noch am Kreuz hing, oder, sobald Er davon herabgenommen war, wieder lebendig werden, und sodann gen Himmel fahren können: allein auf diese Weise hätte man zweifeln können, ob Er wahrhaftig gestorben sei, und wir hätten den Trost nicht gehabt, dass Er uns in Ansehung der Grabesruhe gleich geworden sei. Im Grab ruhte Sein Fleisch auf Hoffnung der Auferstehung. Mit dieser Hoffnung will ich auch an die Einwicklung meines toten Leibes, an die Verschließung desselben in eine Bahre, und an seine Einsenkung in die Erde, an seine Bedeckung mit der Erde, und an die Verwesung in der Erde denken. Alles dieses gehört zum Weg und nicht zum Ziel. Hindurch! das Ziel ist ewiges Leben, auch in Ansehung des Leibes. Christus ist als der Erstling unter den Toten und als der Durchbrecher vorangegangen, und die Gläubigen dürfen Ihm nachfolgen. Werde ich gleich länger im Grabe liegen als Christus, und die Verwesung sehen, die Er nicht gesehen hat, so werde ich doch davon keine Ungelegenheit empfinden, auch wird meine Seele in der himmlischen Wohnung bei dem Warten auf die Auferstehung des Leibes keine lange Weile haben. Nur ist nötig, dass ich Ihm angehöre und anhange, und mich auf der Erde keine Lust noch Furcht von Ihm abziehe. Unter der Erde werde ich alsdann keine Gefahr mehr haben. Wenn Himmel und Erde vergehen werden, so wird auch mein Grab vergehen, und mein durch Seine Stimme auferweckter Leib wird alsdann den Stand der Verwesung auf ewig zurückgelegt haben. Ein reicher Mann, ein ehrbarer Mann, der einen guten Namen unter den Menschen hatte, und ein vornehmer Ratsherr, der zu dem Pilatus einen Zutritt haben, und um den Leichnam Jesu bitten durfte, musste derjenige sein, der Jesum begrub, und Nikodemus, der ohne Zweifel mit dem ihm gleichgesinnten Joseph schon vorher eine Bekanntschaft unterhalten hatte, musste ihm dabei helfen. Was diese zwei angesehenen und vermöglichen Männer taten, konnte damals keiner von den Aposteln tun, was aber diese taten, konnten jene nicht tun. Gott hat verschiedene Knechte; ein jeder tue, was ihm angewiesen ist. (Magnus Friedrich Roos)

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nt/42/lukas_23_53.txt · Zuletzt geändert: von aj
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