Lukas 21,31
Andachten
Also auch ihr, wisst, dass das Reich Gottes nahe ist wenn ihr dies Alles seht angehen. Wahrlich, ich sage euch, dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis dass es Alles so geschehe.
(Luk. 21,31.32.)
Die Kirche Christi hat es erfahren, dass sein Wort die lautere Wahrheit ist. Seine ersten Weissagungen sind Ja und Amen geworden, und die letzten werden es auch.
Doch der Glaube an die Zukunft des Herrn ruht auch auf unserm eigenen Denken. Wer mit dem Saattuch still durch sein Feld geht und guten Samen ausstreut, ist der nun fertig? Kommt der nicht wieder zu ernten? Dein Herr hat auch gesät, er ist über das Land geschritten, das Johannes mit dem Pfluge der Bußpredigt aufgerissen hatte. Er hat gesät bis in den Tod. Vom Kreuz herab hat er die Saat noch mit seinem teuren Blut begossen. Soll er nun nicht kommen zur Ernte? Ja, er wird kommen. So Jemand ein Netz ausgestellt hat in den Fluss oder in das Meer, so geht er von dannen. Kommt er dann aber nicht wieder? Ja, er wird es ans Land ziehen, er wird zusehen, was er gefangen hat. Der Herr hat auch ein Netz ausgestellt. Das Netz ist seine Kirche. Er dehnt es immer weiter aus, damit es den ganzen Strom des Menschengeschlechts bespanne. Soll er nun nicht kommen und sein Netz ans Land ziehen? Ja, er wird kommen am letzten Tage. Er wird es an das einzige feste Ufer des großen Meeres ziehen; dies Ufer und Land ist sein ewiges Reich.
Herr, du wirst wiederkommen, und wir wissen nicht, wann. Wie ein Fallstrick wirst du kommen über Alle die auf Erden wohnen. Du kannst heute kommen und uns abrufen vor dein Gericht. Und doch sind wir in so tiefer Sicherheit vor deinem Kommen. Wir denken viel mehr der Lust des Lebens, und des Genusses den der Tag bringen soll, als daran, ob dein Reich uns nahe ist. Lehre uns fühlen, dass unsere Erdenfreude nichts ist als wilde Blumen und ein hohles Grab. Lehre uns ausschauen nach unsrer Erlösung. Wir sind viel mehr verstrickt in die Sorgen des Lebens, als besorgt um das ewige Leben. Hilf uns, uns losreißen aus den Banden der Lust und der Sorge, hilf uns wachen und beten, feststehen und glauben, und dir unser Leben heiligen. Amen. (Fr. Ahlfeld)