Seht an den Feigenbaum und alle Bäume. Wenn sie jetzt ausschlagen, so seht ihr an ihnen und merkt, dass der Sommer nahe ist; also auch ihr, wenn ihr dies alles seht angehen, so wisst, dass jetzt das Reich Gottes nahe ist
Er wird wiederkommen, den Gläubigen zu unbeschreiblicher Freude, denn sie fürchten kein Gericht. Sie treten nicht in ihrem Namen vor den Richterstuhl, sondern in seinem Namen; und so lange sie in Christi Blut und Gerechtigkeit gekleidet sind, hat der Verkläger und Mörder von Anfang keine Macht über sie, und der Vater sieht in ihnen nur seinen lieben Sohn, der Alles für sie getan und bezahlt hat. Er wird kommen! Der Feigenbaum gewinnt schon Blätter; wir sehen sie wachsen an dem großen Weltbaume, und wir dürfen unsre Hände emporheben, darum dass sich unsere Erlösung naht. Ob tausend Jahre noch, ob ein Tag, das weiß nur der, der mit Langmut und Geduld auf die brausenden Völkerwogen blickt, und ihr Ende wohl kennt. Für die Gläubigen tönt aus dem wüsten, klagenden Rauschen auch der Posaunenton, und die Wächter Zions rufen dem Herrn nach: Wachet! denn der Schlaf ist so süß hier auf Erden, dass selbst aus dem Brausen und Kriegsgeschrei der Völker ein Schlummerlied werden kann. Und er wird kommen, wenn wir es nicht meinen; ist die Mitternacht ganz dunkel, und meinen wir, jetzt müsse er kommen, so wird doch unser Meinen seine Langmut nicht abkürzen; warten wir auf den frühen Hahnenschrei seiner Gerichte, so werden wir sehen, dass seine Wege oft nicht die unsrigen sind; glauben wir, ihn kommen zu sehen in der Morgenröte, so hören wir dennoch keinen bestimmteren Ruf, als: wacht und betet, denn ihr wisst nicht, wenn es Zeit ist: es ist Advent!