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Lukas 1,68

Lukas 1,68

Andachten

Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er hat besucht und erlöst sein Volk.

Gott hat besucht sein Volk. Das ist der herrlichste Besuch, den je ein Mensch, den je die ganze Menschheit empfangen hat. Gott selbst besucht uns in unserm Elend. Gott wird Mensch dir Mensch zu Gute, Gottes Kind das verbindt sich mit unserm Blute! Gott besucht uns auf der Erde, in unsern Sünden, in unserm Geschlecht. Er besucht uns, um bei uns zu bleiben. Er besucht uns, um sich hineinzuleben in die ganze Tiefe unseres Elends und uns dann aus unserm Elend herauszuheben. Es freut sich der Kranke, wenn ihn der Arzt besucht. Es freut sich der Arme, wenn der Reiche, der ein Herz für seine Not hat, in die Hütte tritt. Es freut sich der verlorene Sohn, wenn ihm sein Vater nachgeht oder entgegenkommt, wenn er ihn wieder an sein Herz drückt und doch noch seinen Sohn nennt. Aber das steht Alles nicht im Vergleich mit diesem Besuch. So unscheinbar er auch kommt, ist er doch der größte, den die Welt je gehabt hat und haben wird. Und seitdem uns einmal besucht hat der Aufgang aus der Höhe, besucht der Herr die Aufrichtigen auf allen Stationen unseres Lebens. Freue dich und jauchze: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels!

Herr, du hast erlöst dein Volk. Durch deine Erniedrigung hast du uns erlöst von unserer Erniedrigung. Es gibt ja keine tiefere Erniedrigung, als den Abfall von Gott und den Stand der ungesühnten Schuld. Durch deine Gerechtigkeit hast du uns erlöst von unserer Ungerechtigkeit. Durch deine Angst hast du uns erlöst von der Höllenangst, in der wir leben und dahinfahren müssten. Durch deine Bande hast du uns frei gemacht von den Banden, in denen wir sonst aus Furcht des Todes unser ganzes Leben Knechte wären. Durch dein Gericht sind wir dem Gericht entnommen. Durch deinen Tod hast du unsern Tod getötet, durch dein Grab ist unser Grab zerbrochen. Dieser Erlösung wollen wir uns getrösten alle Tage unseres Lebens, bis du uns dereinst die ganze volle Erlösung erfahren lässt. Amen. (Fr. Ahlfeld)


Gelobt sei der Herr, der Gott Israels!

Weltfreuden sind wie die Kometen am Himmel. Sie kommen und gehen, und wir wissen nicht, ob sie wiederkommen. Sie sind bald sehr hell und haben einen langen, glänzenden Schweif; bald sind sie arme, matte Pünktchen, und bald sind sie ganz weg. Die Gelehrten versichern uns, dass sie weder Kern noch Gehalt haben. Die Freude im Herrn ist wie ein stiller, fester Stern. Sie scheint aus jenem Heiligtume des Friedens Gottes. Sie ist ein Lichtstrahl aus der Sonne der Gnade und Gerechtigkeit. In ihr sollen wir uns freuen, wenn Gottes Erbarmen uns im Leben recht klar vor Augen tritt, wenn wir an irgend einem Tag ganz besonders rufen müssen: Das ist der Tag, den der Herr macht, lasst uns freuen und fröhlich darinnen sein. So vergiss nicht in deiner Freude, dass Gott sie dir verleiht, der Gott Israels, welcher sein Volk lieb hat, der Gott Israels, der nicht schläft noch schlummert, der uns behütet vor Leid und Verderben, der uns errettet aus unsern Nöten, der uns fröhlich macht in unverdienter Gnade und Barmherzigkeit. Ja, rufe aus tiefstem Herzen: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! In solchem Lob sicherst du dir die Hilfe deines Gottes und die Dauer deines Glückes am besten.

Wir danken dir, barmherziger Gott, für deine unendliche Liebe. O lass uns durch dieselbe nur immer inniger an dich gefesselt werden. Behüte uns, dass wir uns deiner Barmherzigkeit nicht unwert machen in Undankbarkeit. Verdient haben wir sie ja gewiss nicht. Ja, mache uns demütig; ein demütiges Kind dankt ja am reinsten. Nimm als Gegengabe unser Herz ganz zu deinem Eigentum und mache es zum Altar, auf dem allezeit die Opfer des Lobes und Dankes brennen. Bleibe bei uns mit deiner Güte, segne uns weiter mit deinem Erbarmen. Amen. (Fr. Ahlfeld)


Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, dass er gedachte an seinen heiligen Bund, als er vor Zeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten.

Wenn man einmal zählen könnte, wie viel Seufzer nach dem Morgen nur in einer einzigen Nacht laut werden: wie viele möchten es sein? Und wie viele Seufzer in der langen Nacht des göttlichen Zornes! Nimm nur etliche heraus aus dem alten Bund. Jakob ruft: „Herr, ich warte auf dein Heil.“ David klagt: „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.“ Ein Anderer sagt: „Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, dann werden wir sein wie die Träumenden. Da wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein.“ Und der Prophet Maleachi verkündigt: „Bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Engel des Bundes, des ihr begehrt.“ Gott hatte seinen Bund gemacht mit Abraham, er hat ihn später gemacht mit dem ganzen Volk. Sie sollten sein Volk sein, er wollte ihr Gott sein. Aber wie war dies Volk ihm abtrünnig geworden! Alle Gräuel der Heiden hatte es in das heilige Land getragen. Dennoch gedenkt er an seinen Bund. Alle unsere Untreue kann seine Treue nicht stören. Er gedenkt an die Verheißungen, die er gegeben hat durch seine Propheten. Darum freue dich und jauchze: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels!

Herr, unser Gott, jeder neue Morgen, den wir erleben, jede Stunde, da du deine Gnadenhand über uns breitest, lehrt es uns aufs neue, dass du deine verheißene Barmherzigkeit nicht von uns wendest. Ob wir tausendfach den Bund gebrochen haben, den wir mit dir geschlossen, bleibst du uns dennoch treu. Dafür dankt dir heute unser Herz. Aber vor Allem danken wir dir, dass du auch unserm Volke deine Heilsverheißungen gehalten. Unsere Väter wussten nichts davon, dass du sie in deinen Gnadenrat mit eingeschlossen. Aber du hattest es gelobt, auch den Heiden einen Heiland zu senden. Ob dich keiner von ihnen an dein Versprechen erinnern konnte, deine Liebe hat dich daran erinnert. Auch für uns ist deine Weissagung wahr geworden. Und nun lässt du es uns wieder verkündigen, dass der Heiland vor der Tür ist. Darum jauchzen wir dir und lobsingen deinem Namen. Amen. (Fr. Ahlfeld)

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