Sie befinden sich hier: Andachtsbibel » nt » Lukasevangelium » Lukas 18,32
Zuletzt angesehen: Lukas 18,32

Lukas 18,32

Lukas 18,32

Andachten

Er wird überantwortet werden den Heiden; und er wird verspottet und geschmähet und verspeiet werden; und sie werden ihn geißeln, und töten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.

Wie damals der Herr die Zwölfe zu sich nahm und ihnen sein Leiden und seinen Ausgang verkündigte, so nimmt er jetzt die ganze Kirche zu sich, auch uns, und verkündigt uns dasselbe. Also Jedem von uns sagt es der Herr, und die Geschichte fügt hinzu: Er hat wahr geredet. So wie wir eintreten in die Fastenzeit, kommen wir in die Tage des Leidens. Sein Tod ist ja nicht plöglich gekommen, sondern die Anschläge der Obersten in Israel bereiteten ihn nach und nach vor. Ihm aber war der Keines verborgen. Wie die Nacht langsam niedersinkt, wie die Schatten am Abend langsam wachsen, bis völliges Dunkel wird, so wuchs auch sein Leiden bis zur Todesnacht. Das erste Gefühl, das uns dabei übermannt, ist Mitleid. Der Unschuldige wird in den Tod gebracht. Welcher keine Sünde getan hat, in dessen Munde kein Betrug erfunden ist, der muss den bittersten Kelch des Sünders trinken. Dies Mitleid aber muss auch jeder Heide und jeder Jude fühlen der nicht mit Stumpfheit und bösen Willen auch die letzte Stimme des Herzens in sich erstickt hat. In einem Christenherzen muss es noch anders aussehen, muss sich noch Anderes regen in dieser Zeit. Wenn du dir sagst: „Er hat nicht um seinetwillen gelitten, Gott hat ihn nicht um seinetwillen in die Marter gegeben,“ so musst du zugleich fragen: „Um weswillen hat er denn gelitten?“ Die Antwort lautet: „Um meinetwillen, ja um meiner selbst willen. Für uns hat er sich dargegeben zur Gabe und Opfer, Gott zu einem süßen Geruch.“

Für mich hast du gerungen, o Jesu, in jener Nacht am Ölberg, für mich bist du gefangen und gebunden worden, für mich hast du die Dornenkrone und das Kreuz getragen, für mich bist du angenagelt an den Kreuzespfahl, und für mich bist du endlich unter unaussprechlichen Schmerzen gestorben. Du hast den Tod erwählt, damit ich das Leben hätte. Du bist für uns zur Sünde gemacht worden, auf dass wir würden die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Segne uns, treuer Herr, immer mehr mit solcher Erkenntnis, dann werden wir dir nicht untreu werden. Lässt du uns doch auch in unserm äußeren Leben Tag für Tag deine Treue und Barmherzigkeit erkennen. Lass uns denn weder Arbeit und Sorge noch Lust und Freude abziehen vor dir, dass wir so großer Liebe nicht verlustig gehen. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
nt/42/lukas_18_32.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain