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Lukas 18,15

Lukas 18,15

Andachten

Sie brachten auch junge Kindlein zu ihm, dass er sie sollte anrühren. Da es aber die Jünger sahen, bedrohten sie die.
Selig die Mütter, die es zuerst erkannten, dass in der Liebe und Gemeinschaft Christi ihrer Kinder sicherer Hort und Zuflucht sei! Selig die Mütter, die es erkannten und erkennen, dass Alles, was die reiche, herrliche Welt gibt, dennoch ihren Kindern kein bleibendes und vollkommenes Glück schaffen kann; - dass auch die treueste, hingebendste Mutterliebe dennoch viel zu ohnmächtig ist und den geliebten Kindlein keinen Schild vorhalten kann, der sie vor den Pfeilen der Sünde und der Hölle schützt. Ach, der stärkste Arm des Vaters und die weichste, zarteste Mutterhand können dennoch den geliebten Kindern Jammer und Herzeleid nicht abwenden. Sie können sich ja selbst nicht einmal helfen und retten; wie sollten sie nun gar noch ihrer Kinder Heiland sein können. Sie wissen ja nicht einmal, ob sie morgen noch bei ihnen sind, vollends können sie nicht der Kinder Leben sichern. Ja, wir pressen sie wohl ans Herz und entsetzlich ist uns der Gedanke, dass sie vielleicht bald von uns scheiden müssen. Aber ein Tag sagt es dem andern, dass die lieblichsten Blumen am schnellsten welken, und dass es vor Nacht leicht kann anders werden, wie es am frühen Morgen war. Und nun, was das innerliche betrifft? O, wie wächst da, aller der besten Erziehung zum Trotz, eine Saat auf, eine Saat der Sünde und Selbstsucht, davor uns graut. Dem stehen wir ohnmächtig gegenüber und ohnmächtig dem ganzen Lebensverlauf der Kinder, der trotz all unseres Sorgens, Fürsorgens und Spekulierens total in Finsternis liegt. Was kann uns da trösten als dies Eine, dass wir unsere Kinder dürfen an des Heilands Herz legen? Dank den galiläischen Frauen, die es zuerst wagten, nicht nur für sich allein, sondern mit ihren Kindern zu Jesu zu kommen!

Die lieben Apostel sind treuherzig und kindlich genug, uns zu erzählen, dass sie dafür kein Verständnis hatten. Sie hielten es förmlich für eine Art Beleidigung ihres Meisters, dass man ihm zumutete, sich auch mit den Kindern zu befassen, und Torheit schien es ihnen, zu glauben, dass auch die Kinder schon für die Segnungen Christi empfänglich seien. Wäre es auf sie angekommen, sie hätten die Frauen samt den Kindern mit Protest heimgeschickt.

Jesus aber hatte längst die Mütter gesehen, die Ihn verlangend suchten; wie Er denn überall und allezeit Die schon von ferne erblickt, die zu Ihm wollen. Nun wandelt sich die Szene. Die Apostel, die eben gedroht haben, werden nun bedroht; die Mütter, die getadelt wurden, empfangen hohes Lob; die Kinder, die verscheucht wurden, ruhen nun bald an Jesu Herzen und werden von ihm gesegnet. Lasst uns dieses Bild immerdar vor Augen haben und wohl bedenken, dass wir die Aufgabe, die uns mit der Gabe der Kinder gestellt ist, nur dann lösen, wenn wir sie zu Jesu führen. So beweisen wir ihnen die höchste Liebe, so weben wir auch das stärkste Liebesband zwischen uns und den Kindern. Eine Mutter, die nicht über und mit ihren Kindern betet, beraubt sich damit selbst der edelsten und nachhaltigsten Freuden; sie begibt sich aber eben damit auch der größten Macht, auf das tiefste, heiligste Innere der Kinder zu wirken. Und was gibt es Herrlicheres, als die Kinder in die heilige Poesie der biblischen Geschichten einzuführen und vornehmlich sich mit ihnen zu den Füßen Jesu hinzusetzen? Die Väter, die Mütter, die das verstehen, weil sie es sich erbeten haben, die werden für sich selbst den größten Gewinn erwerben. Sie werden beten lernen mit den betenden Kleinen, sie werden kindlich werden und jung bleiben mit den Kindern, sie werden grade so der göttlichen Kindschaft näher kommen.

Gott, lass dein Heil uns schauen,
Auf Nichts Vergänglich's trauen,
Nicht Eitelkeit uns freu'n;
Lass uns einfältig werden,
Und vor dir hier auf Erden
Wie Kinder fromm und fröhlich sein! (Otto Funcke)

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