Es begab sich aber, da sie wandelten, ging er in einen Markt. Da war ein Weib, mit Namen Martha, die nahm ihn auf in ihr Haus.
Wie jeder redliche Mensch sich nach einem treuen Freundeskreise sehnt, in dem er sich frei bewegen und geben kann, so auch Christus. Eine solche Stätte der Erquickung war dem Herrn das Haus in Bethanien. Über dasselbe lässt uns die Schrift manches dunkel. So viel steht fest, es haben dort drei Geschwister, Lazarus, Martha und Maria zusammen gewohnt. Martha scheint nach mehreren Stellen der Evangelien die Herrin des Hauses gewesen zu sein, die Geschwister waren ihre Hausgenossen. Sie mögen auch nicht ohne Mittel gewesen sein. Doch über dies alles gibt uns die Schrift nur beiläufige Andeutungen. Desto klarer spricht sie sich über die Hauptsache aus. Alle drei Geschwister hingen an dem Herrn mit der innigsten Liebe und Verehrung. Den Lazarus nennt der Herr selbst seinen Freund. Er ist der einzige Tote, von welchem wir wissen, dass er um ihn geweint hat. Von allen drei Geschwistern schreibt uns Johannes: „Jesus aber hatte Martha lieb, und ihre Schwester Maria und Lazarum.“ Von ihnen wurde er verstanden, ihr Haus war für ihn eine Erholungsstätte unter allen Kämpfen, ihnen konnte er sich anvertrauen, dort konnte er sein Haupt ruhig niederlegen.

Herr Jesu, du suchst die Häuser da man dich aufnimmt. O komm auch zu uns und heilige unser Haus durch deine Gegenwart. Mache uns, Alt und Jung, auch zu deinen Freunden, die sich freuen, wenn sie deine Stimme hören. Komm und segne alle Häuser in deiner Christenheit, dass ein Jedes dir die Tür öffne und es aus aller Herzen schalle: „Komm Herr Jesu, sei unser Gast.“ Du kommst ja nicht mit leerer Hand, sondern wo du kommst, bringst du Liebe und Friede, Kraft und Hoffnung mit. Ja segne damit auch heute uns und unser Haus. Amen. (Friedrich Ahlfeld)