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Markus 16,3

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Andachten

Und die Frauen sprachen unter einander: Wer wälzet uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen dahin und wurden gewahr, dass der Stein abgewälzt war, denn er war sehr groß.
Das Osterfest soll, wie alle Christenfeste, kein vergangener Akt in der Geschichte, sondern eine immer lebendige Gottestat bleiben bis zum letzten Osterfeste, bis zur Auferstehung aller Toten. Nur vergesst nicht, dass jedes Herz ein ähnliches Grabkämmerlein ist, wie das im Garten Josephs von Arimathia. In jedem Herzen ruht Christus. Vor der Tür jedes Herzens liegt ein Stein. Falsche Bildung, Eigenwillen, Hochmut, Lust an der Welt, und die träge Gewohnheit ist der Stein, den der Fürst der Welt vor das Grab Christi in dir gewälzt hat! In vielen Seelen steht der Entschluss: „Ich will diesen Christus in mir nicht zum Leben kommen lassen, er soll nicht in mir herrschen.“ In Vielen ist er noch ganz tot. In Vielen dauert die Nacht noch fort. In Anderen hat es sich leise geregt. Die Morgenröte zieht am Himmel herauf. Aber wo ist es ganz Tag geworden? Wo ist der Stein ganz abgewälzt? Wo ist der volle, feste, fröhliche und selige Osterglaube? Wie viele Osterfeste sind schon da gewesen, wo es sich in dir regte zum Glauben, und eine Stimme in dir rief: „Es muss mit dir ein Anderes werden. Du musst Ostern in dir selber feiern, Christus muss in dir auferstehen, und du musst im Glauben an ihn stark und selig werden!“ Da regte sich der Herr in dir, da rüttelte der Engel an dem Stein. Aber das Fest verging, und die Sehnsucht schlief auch ein. Christus war wieder tot, und der Stein lag wieder fest.

Wir danken dir, Herr Jesu Christ, dass du vom Tod erstanden bist. Du bist nicht für dich allein auferstanden. Das ist ja deine reine und reiche Liebe, dass du uns von Allem, was du hast, aus Gnaden davon gibst. Du gibst uns von deiner Kindschaft, du gibst uns von deiner Gerechtigkeit, du gibst uns von deiner Auferstehung, von deiner Herrlichkeit beim Vater und vom ewigen Leben. Du bist wie eine treue Mutter, welche Nichts allein haben will, sondern auch die letzte Habe, den letzten Bissen mit ihren Kindern teilt. Lass uns dann mit festem Glauben und kindlicher Freude zugreifen nach dem großen Auferstehungsgut. Gib uns aber auch die Gnade, dass wir in uns selbst ein Osterfest feiern. Wälze in uns den Stein von des Grabes Tür. Erleuchte unsere Seelen, dass man auch da drinnen umsonst nach dem Toten suche, weil er lebendig geworden ist. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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