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Markus 14,64

Markus 14,64

Andachten

Sie verdammten Ihn Alle, dass Er des Todes schuldig wäre.
Wer waren die frechen und blinden Richter, welche den großen Propheten, den heiligen Wundertäter, den Messias und hochgelobten Sohn Gottes verdammten, und den Ausspruch taten, dass Er des Todes schuldig sei? Es waren die Ratsherren, welche nicht nur das Stadtgericht zu Jerusalem, sondern das höchste jüdische Gericht ausmachten, das die wichtigsten Sachen entscheiden sollte, die unter dem ganzen Volk Israel vorkamen. Welches war denn das Gesetzbuch, wonach diese Ratsherren sprechen mussten? Es war kein weltliches, sondern ein göttliches Gesetzbuch. Es war das Gesetzbuch Mosis. In demselben nun stand unter Anderem auch dieses 3 Mos. 24,16. geschrieben: welcher des HErrn Namen lästert, der soll des Todes sterben, die ganze Gemeine soll ihn steinigen. Dieses Gesetz war gerecht und gut; aber die Anwendung desselben auf den HErrn Jesum, der bekannt hatte, Er sei Christus, des lebendigen Gottes Sohn, und der deshalb für einen Gotteslästerer gehalten wurde, war äußerst ungerecht. Warum haben diese Richter nicht verlangt, dass der HErr Jesus diese Seine Aussage beweise, gleichwie Er sie Joh. 5. vor den Ohren vieler Bürger zu Jerusalem bewiesen hat? Warum sind sie so schnell zugefahren? Sie waren Ihm eben feind, und hatten Seinen Tod schon vor dem Verhör beschlossen, wie aus Joh. 11,50.53. erhellet. Warum ist aber der HErr Jesus nicht gesteinigt worden, wie das Gesetz befahl? Darum weil der jüdische Rat damals kein Todesurteil vollziehen lassen durfte; wie denn die Juden selber zu dem Pilatus sagten: wir dürfen Niemand töten. Vermutlich war ihnen das Recht zu töten wegen der vielfältigen Ungerechtigkeiten, welche sie zum Ärgernis der Heiden dabei begingen, von dem Kaiser entzogen worden, wiewohl sie es hernach in einer Zwischenzeit, da ein Landpfleger abgezogen und sein Nachfolger noch nicht angekommen war, an dem Stephanus wieder ausübten. Der HErr Jesus aber wurde dem Landpfleger Pilatus vorgestellt, der Ihn nach dem kaiserlichen Recht kreuzigen ließ, weil Er des Aufruhrs beschuldigt wurde.

Dieses Verfahren lehrt uns, dass gute Gesetze zur Handhabung der Gerechtigkeit nicht genug seien, sondern dass es vornämlich auf gute Richter ankomme. Wie oft ist schon ein unschuldiger und wahrhaftig heiliger Mensch so verdammt worden, dass man sich dabei auf die Bibel oder auf das weltliche Rech berufen hat; weil man ihm feind war, weil man seinen Untergang aus Geiz, Neid und Stolz beschlossen hatte, und hernach die Beschuldigung einer schädlichen Ketzerei, einer Verwirrung der Kirche oder des Staats, oder einer Gotteslästerung gern glaubte! Auch außer einer gerichtlichen Handlung kann es geschehen, dass man fromme Leute schmähet, drücket, und allerlei Böses von ihnen redet und glaubt, und dabei die Miene eines klugen und gerechten Eifers an sich nimmt. Hierbei ist aber das Angedenken Jesu tröstlich. Nach Seiner Weise leiden ist rühmlich; aber auch nach Seinem Vorbild still wie ein Lamm sein, oder mit Bedacht und Sanftmut sich verantworten, pflichtmäßig. Seine Verdammung zum Tode ist die Quelle der Rechtfertigung und des ewigen Lebens für Alle, die an Ihn glauben. (Magnus Friedrich Roos)

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