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Matthäus 9,22

Matthäus 9,22

Andachten

Da wandte sich Jesus um und sah sie.
Jenes Weib hat zwölf Jahre warten müssen bis endlich ein Blick des Arztes sie traf, der sie heilen konnte. Ihr Vertrauen auf ihre Mittel, auf ihr Vermögen, auf die Kunst der Ärzte war dahin. Sie hatte erst ihr Übel kennen lernen müssen in aller seiner Tiefe. Sie hatte sich nicht allein sagen müssen: „Mein Übel ist von Menschen unheilbar;“ sie hatte zu dem äußeren Übel noch das tiefere innere erkennen müssen, wie sie eine arme Sünderin sei, wie sie mit ihrer Sünde ihr Übel wohl verdient habe. Wenn du vor den Herrn kommst und fängst an, ihm deine Not zu klagen, so ist dies gewöhnlich zuerst eine äußere Klage, so fühlen wir zunächst nur die äußere Wunde. Du schreist etwa: „Wie bin ich doch so niedergebeugt vor Krankheit! Wenn wir aber vor ihm stehen und ihn ansehen und seine Heiligkeit und sein Gericht schauen, dann öffnet er unsere Augen, dann reißt er die Wunde ganz auf. Wir fangen in solchen Stunden an, uns selbst zu erkennen. Wir finden die Krankheit da, wo wir sie nicht gesucht haben, tief in uns selber. Und je eifriger wir ihr nachgehen, umso tiefer wird sie. Ja, wenn er uns mit der Hilfe eine Weile warten lässt, tut er es eben deshalb, damit wir indessen ganz erkennen, was uns fehlt, und damit wir umso lieblicher den Blick seiner Gnade empfinden.

Herr Jesu, du hast für einen Jeden deine besondere Art zu heilen; der Blick mit dem du dich umschaust, gilt nicht dem äußeren Leiden allein, er dringt ins Herz, in den Sitz der schwersten Krankheit. Dort willst du sehen, ob wir geheilt sein wollen. gib uns die Erkenntnis, dass es für diese Krankheit keine andere Arznei gibt als dein Wort der Vergebung. O spende es uns, und dann heile auch unsere äußeren Gebrechen. Amen. (Friedrich Ahlfeld)


Jesus sprach: Sei getrost, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und das Weib ward gesund zu derselben Stunde.
Der Arzt gebietet gewöhnlich, dass sein Kranker Ruhe haben soll. Ja, Ruhe! Es gibt aber eine Ruhe, die nur der Christ kennt. Diese Ruhe gebietet der Herr dem Weibe, wenn er sagt: Sei getrost! Wenn du durch den Glauben in deinem Gotte ruhest, wenn das Herz singt: „Meine Seele senkt sich Hin in Gottes Herz und Hände Und erwartet ruhiglich Seiner Wege Ziel und Ende“, da kommt Friede und Freude in die Seele. Behält denn aber die Seele diese Güter allein? nein, der alte Gefährte derselben, der krank worden ist, der arme Leib, bekommt auch sein Teil davon. Das frische Leben, das in den Baum dringet, macht sich geltend bis in die Rinde hinaus. Und der neue Geist, der fröhliche Geist der Kindschaft, dringet hinaus bis in die kranken und schwachen Gliedmaßen. Hast du es noch nicht erfahren in Leidenstagen, wie ein Gebet so recht aus der Tiefe des Herzens und hinein in die Tiefe der göttlichen Erbarmung den ganzen armen Menschen erfrischte?

Lieber himmlischer Vater. Von neuem dürfen wir heute danken für deinen Schutz und Schirm in der vergangenen Nacht. Du hast uns friedliche Ruhe des Leibes geschenkt. Gib uns nun auch den Frieden der Seele, dass wir uns still in deine Führung begeben. Wir wissen ja, dass du Alles herrlich hinausführst. So lass denn dein Antlitz leuchten auch über diesen letzten Tag der Woche. Segne uns und alle die Unsern im inneren und äußeren Leben, dass wir auch heute unserm ewigen Ziele näher kommen. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

Predigten

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nt/40/matthaeus_9_22.txt · Zuletzt geändert: von aj
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