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Matthäus 6,20

Matthäus 6,20

Andachten

Sammelt euch aber Schätze im Himmel; die da weder Motten noch Rost fressen, und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen!

Der Geizige und Irdischgesinnte wird freilich ein saures Gesicht machen zu diesem Sinn der Rede Jesu und wird das Wort wenden und drehen, und versuchen, ob er nicht einen anderen Sinn, als den handgreiflichen herauskriegt. Wird dir aber nichts helfen, lieber Mensch! Drehe und wende und kehre das Wort, wie du willst, es bleibt in seinem wörtlichen Sinn stehen. Ich rate dir, wende und kehre dein Herz lieber, drehe es weg von Satans Lügen, vom Geiz und von dem irdischen Sinn, bekehre dich zu dem lebendigen Gott und bitte Ihn, dass Er dein Herz gerade und aufrichtig und einfältig mache, auf dass du Ja und Amen zum Wort JEsu sagen mögest! Was ein gerades, aufrichtiges, einfältiges Gotteskind ist, wird wahrlich nichts von Werkgerechtigkeit in dem riechen, was wir gesagt, sondern es wird sich des freuen, dass Erde und Himmel so nahe verbunden sind, es wird sich des freuen, dass auch das ärmste Leben durch dies Eine Wort des Heilandes: „Sammelt euch Schätze im Himmel,“ ein so reiches werden kann. Der erste Glaubensartikel gehört auch zum Christenglauben. Kleider, Schuh, Essen, Trinken, Geld, Gut, alle Güter Christenmenschen, wie braucht ihr das? Aus lauter göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohn' all unser Verdienst und Würdigkeit ist uns das gegeben. Danken, loben wir Gott damit? Dienen wir Ihm damit und sind Ihm gehorsam? Nicht in selbsterdachte Höhen gefahren! Nicht in nebelnden und schwebelnden Begriffen von Schätzesammeln im Himmel sich ergangen! Nicht gerufen: geistig, geistig es ist wortwörtlich zu nehmen. Amen. (August Ferdinand Huhn)


Sammelt euch Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen, und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen.

Lukas hat diese Worte Kap. 12,32.33.34. ausführlicher geschrieben, denn nach seinem Zeugnis hat Christus zu Seinen Jüngern gesagt: fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Verkaufet, was ihr habt, und gebet Almosen. Machet euch Sekel, die nicht veralten, einen Schatz, der nimmer abnimmt, im Himmel, da kein Dieb zukommt, und den keine Motten fressen; denn wo euer Schatz ist, da ist euer Herz. Man sammelt auf Erden Schätze, wenn man Gold, Silber, Kleinodien, Hausrat, Kleider, liegende Güter, und überhaupt allerhand kostbare und angenehme Dinge sammelt, und das Gesammelte für sein höchstes Gut und für seinen besten Trost hält, folglich, wie David Ps. 62,11. redet, sein Herz daran hängt, welches man aus der unmäßigen Begierde und Freude, aus dem Leichtsinn, womit man wegen dieser Dinge wider Gott und den Nächsten sündiget, und aus dem trostlosen Zustand der Seele bei dem Verlust derselben erkennt, gesetzt, dass man auch das Anhangen des Herzens in der Heuchelei vor sich selbst und vor Anderen verberge. Wer aber dergleichen etwas erbt, oder kauft, oder geschenkt bekommt, und dabei ein so freies Herz behält, als besäße er’s nicht, und wer diese Dinge braucht, dass er sie nicht missbraucht, wie Paulus 1 Kor. 7,30.31. sagt, hält diese Dinge nicht für seinen Schatz: sein Herz ist nicht dabei. Die Schätze im Himmel, die Sekel, die nicht veralten, und der Schatz, der nicht abnimmt, sind das Reich, das der himmlische Vater den Gläubigen geben will, und alle Herrlichkeit, welche dasselbe in sich fasst, und die ewiges Leben, ewige Freude, ewige Hütten, Lohn, Krone, Macht u. dergl. genannt wird. Diese Schätze frisst keine Motte und kein Rost, das ist, sie sind keiner innerlichen Abnahme und keinem Verderben unterworfen, auch gräbt kein Dieb danach, um sie zu stehlen, das ist, sie können dem, der sie hat, durch keine List noch Gewalt entrissen werden. Die irdischen Schätze hingegen vergehen von innen heraus, wenn sie alt werden, auch werden sie dem Menschen durch eine äußerliche Gewalt und List, wovon der Diebstahl nur als ein Beispiel angeführt wird, wozu man aber auch Brand, Überschwemmung, Plünderung, Zerstreuung durch vertunerische Erben, und Anderes rechnen kann, zernichtet. Wer sie hat, kann sie verlieren, und verliert sie gewisslich im Tode, und wer hofft, er werde seinen Nachkommen dadurch ein dauerhaftes Glück verschaffen, betrügt sich, wie die Erfahrung lehrt, sehr. Der HErr Jesus gab damals Seinen Jüngern auch den Befehl: verkaufet, was ihr habt, und gebet Almosen, und sah dabei auf ihren besonderen Beruf, nach welchem sie von der Zeit der Bergpredigt an mit Ihm reisen, und hernach ausgehen sollten, das Evangelium zu predigen, folglich kein ordentliches Hauswesen mehr führten durften. Es war also ratsam für sie, dass sie ihre liegenden Güter, welche sie nicht mehr verwalten und benutzen konnten, verkauften, und davon Almosen gaben; wogegen sie sich in der folgenden Zeit von dem Evangelio nähren durften, 1 Kor. 9,7-14. Luk. 10,7. Zu allen Zeiten ist das Almosengeben, woraus es auch bei jenem Verkaufen vornehmlich ankam, das Mittel, im Himmel Schätze zu sammeln, 2 Kor. 9,6.7. (Magnus Friedrich Roos)

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nt/40/matthaeus_6_20.txt · Zuletzt geändert: von aj
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