Sie befinden sich hier: Andachtsbibel » nt » Matthäusevangelium » Matthäus 3,1
Zuletzt angesehen: Jesaja 49,5 Matthäus 3,1

Matthäus 3,1

Matthäus 3,1

Andachten

Zu der Zeit kam Johannes der Täufer, und predigte in der Wüste des jüdischen Landes, und sprach: Tut Buße, das Himmelreich ist nahe herbei gekommen.

Durch die Taufe ward unser Herr Christus eingesegnet zu seinem Amt, welches Er in seinem dreißigsten Jahr öffentlich antrat, wie auch die Leviten bei ihrem Eingang ins Amt so viele Jahre haben mussten. In der Taufe, „da fängt Christus an, ein Christus zu sein,“ sagt Luther; und unsere lieben Väter haben wohl recht gesagt: „Unsere Sünden liegen im Jordan, darin sind sie versenket. Wenn der böse Geist von deiner Sünde viel Gerede macht, so weise ihn in den Grund des Jordans, da mag er sie suchen und darüber ersaufen.“ Ja, Ambrosius saget sein: „Für uns ist Christus abgewaschen, ja, Er hat uns an seinem eignen Leibe gewaschen und gebadet.“ Das ist schon ungemein tröstlich und beruhigend für arme Sünder, wie wir sind, die wir alle Tage der Abwaschung bedürfen. – Nicht minder tröstlich ist, dass beim zweiten Adam sich der Himmel wieder geöffnet hat, der beim ersten Adam verschlossen wurde, da wir alle Nachkommen des ersten Adam sind und durch ihn einen verschlossenen Himmel von Natur über uns haben. – Vollends eine Quelle voll Trost und Friedens ist der Gottesruf: „Das ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe.“ Mit den Worten macht Gott aller Welt Herz lachend und fröhlich, und durchgießt alle Kreatur mit eitel göttlicher Süßigkeit und Trost. Wieso? Ei, wenn ich das weiß und gewiss bin, dass der Mensch Christus Gottes Sohn ist und dem Vater wohlgefällt, so bin ich auch gewiss, dass alles, was dieser Mensch redet und tut, das ist eitel liebes Sohnes Wort und Werk, welches auf das Allerbeste Gott muss gefallen. Wohlan, das will ich denn merken und wohl fassen. Wo ich denn nun hinfürder Christum höre reden oder sehe etwas tun, dass Er’s mir zu gute tut, wie Er denn allenthalben tut, da Er spricht: Er tue und leide Alles um meinetwillen, - so will ich an dieser Worte des Vaters gedenken, dass Er der liebe Sohn ist und dass solch Reden, Tun und Leiden Christi, das für mich geschieht, müsse Gott herzlich wohlgefallen. Ach, fühlte ich das immer und recht, mein Herz müsste vor Freuden in hunderttausend Stücken zerspringen! Um Deiner Taufe willen im Jordan und am Kreuz, Herr Jesu, hilf uns ererben, was Du uns erworben hast. Amen. (Friedrich Arndt)


Wo Gott ein Neues macht, da räumt er zuvor auf unter dem Alten. Wenn der Frühling kommen soll, räumt er auf unter dem alten Eis und Schnee. Er räumt auf auf dem Feld, denn die dürren Stoppeln müssen zuvor verwesen. Auf den Wiesen muss das alte Gras verwelken, und auf den Bäumen bricht er die dürren Zacken durch die Frühlingsstürme weg. Anders macht er es in dem Menschengeschlecht auch nicht. Er pflüget ein Neues. Er will sein heiliges Samenkorn nicht unter die Hecken und Dornen werfen. Der Herr konnte nicht kommen, ohne dass ein Johannes voranging und in dem Herzen des Volkes aufräumte. Er musste erst mit der scharfen Axt des Gesetzes die alten Dornen abhauen. Auch heute noch muss Johannes vorangehen, wenn Christus bei dir einziehen soll. Der Herr kann dir nicht zum Segen kommen im heiligen Abendmahl, wenn dir nicht das Gesetz deine Sünde aufgedeckt und in dem armen Herzen Klarheit gemacht hat. Siehe, so kann er auch bei dir nicht einziehen zum heiligen Christfest, wenn Johannes nicht vorangegangen ist. Da ist keine Weihnachtsfeier, da ist das Herz keine Krippe, wo wir alle unsere Selbstsucht, alle unsere alte Sündenbequemlichkeit behalten haben.

O treuer Heiland, gib Gnade, dass wir recht angetan hinkommen vor deinen Herold Johannes. Behüte uns, dass wir nicht vornehm vor dem treuen Gesetzesprediger hintreten, als ob seine Predigt für uns überflüssig sei. Behüte uns, dass wir nicht denken: Wir haben Christum, was brauchen wir da Johannes? Wir haben den freundlichen Heiland, was brauchen wir den harten Mann? Wo wir an einem Tag das Gesetz nicht fühlen mit seinen Drohungen und mit seinem Gericht, da haben wir auch dich nicht recht. So erbarme dich unser, dass wir uns erst in der Wüste holen das zerbrochene und zerschlagene Herz, damit wir dann auch an deiner Wiege singen können: „Meine Seele erhebe den Herrn und mein Geist freue sich Gottes meines Heilandes. Du hast angesehen das Elend deines Knechts, und hast seine Seele errettet von den Ketten des Todes, dir sei Preis und Dank und Anbetung in Ewigkeit!“ Amen. (Fr. Ahlfeld)


Tut Buße! predigt uns des Herrn Wort. „Es ist kein Sinn so gut, er muss geändert werden; es ist kein Sinn so schlecht, er kann geändert werden. Es ist keine Sünde so klein, sie muss vergeben werden. Es ist keine Sünde so groß, sie kann vergeben werden.“ Tut Buße. Ohne Buße keine Vergebung, und darum keine Seligkeit. Nur dass die Buße ehrlich und wahrhaftig sei! Wer nicht rechtschaffene Früchte der Buße bringt, wer nicht feine Sinnesänderung in seinem Leben und Wandel zeigt, der wird als unfruchtbarer Baum abgehauen und ins Feuer geworfen, der wird als Spreu verworfen werden, wenn der Herr kommt zum Gericht. Darum, willst du selig werden, so tue Buße. O Herr, führe uns allezeit dein Gericht vor Augen, wann du den Weizen in deine Scheune sammeln, die Spreu aber mit Feuer verbrennen wirst. Hilf uns, dass wir von Herzen Buße tun, und rechtschaffene Früchte der Buße bringen, damit wir nicht zu Schanden werden an deinem großen Tage. Dazu schenke uns deinen Geist auch heute. Umgib uns rings, o Herr, mit deinem Schilde. Erhalte uns in deiner Furcht, dass wir heute nicht sündigen, sondern dich herzlich lieben. Gib dein Gedeihen auch zu unserem Amt und Stand; segne unser täglich Brot, und richte all unser Tun und Leiden zu deiner ewigen Ehre. Amen. (Adolf Clemen)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
nt/40/matthaeus_3_1.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain