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Matthäus 2,13

Matthäus 2,13

Andachten

Da sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Joseph im Traum und sprach: „Stehe auf, und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir, und fliehe in Ägyptenland.

Gott sendet seinen Boten, der geht sicher: Kein Wächter des Herodes kann ihn aufhalten, kein Laurer kann ihn ausfragen. Gott befiehlt dem Joseph im Traum, zu fliehen, und dieser säumt nicht lange. Er dachte nicht: „Morgen ist auch noch ein Tag“, er gehorcht gleich in derselben Nacht. Gottes Befehl war sein Pass, Gottes Engel sein Geleit, und so zog er in die Weite nach Ägypten. Dies Land brauchte Gott zur Bergestätte seiner Heiligen. Dem römischen Reich war es die Brotkammer in Hungerjahren; dem Reich Gottes musste es ein Zufluchtsort werden für den heiligen Samen, aus dem der Welt das Brot des Lebens erwachsen sollte. Dahin ist Abraham geflohen in teurer Zeit, da Jakob errettet von den sieben Hungerjahren. Dahin flieht Joseph mit Maria und dem Kind, und sie bleiben allda, bis Herodes gestorben ist.

Lieber Vater im Himmel, wieder dürfen wir es erfahren: „Weg hast du allerwegen, an Mitteln fehlt dir's nicht.“ Wenn Israel im Gedränge steht, hinter sich die Feinde, vor sich das Meer, dann muss auch das Meer eine Bahn geben. Wenn Moses im Schilfkästchen auf dem Nil liegt, und du willst ihn retten, dann muss die Tochter des Pharao baden gehen, sie mag gewollt haben oder nicht; dann muss sie Erbarmen haben mit dem weinenden Knäblein, und wenn ihr Herz bisher von Stein gewesen wäre. Wenn David in der Höhle ruht, und Saul setzt sich in den Eingang, und du willst David retten, dann muss Saul schlafen mit seinen Leuten, und wenn er eben erst vom Schlaf aufgestanden wäre. Wenn du den Daniel erhalten willst in der Löwengrube, so müssen die Löwen satt sein, und wenn sie sieben Tage gehungert hätten. Auch für deinen Sohn wusstest du Rat; die Wüste machst du ihm zum Weg und Ägypten zur Herberge. O lass uns nicht verzagen. Auch für deine angefochtene Kirche hast du Rat und Wege; und für deine angefochtenen Kinder findest du Schutz und Herberge. Darum befehlen wir uns und die Unsern dir, treuer Gott, für heute und allezeit. Amen. (Fr. Ahlfeld)


Da sie aber hinweg gezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Joseph im Traum und sprach: Stehe auf, nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und fliehe in Ägyptenland, und bleibe allda, bis ich dir sage, denn es ist vorhanden, dass Herodes das Kindlein suche, dasselbe umzubringen. Und er stand auf und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich bei der Nacht, und entwich in Ägyptenland, und blieb allda bis nach dem Tode Herodis, auf dass erfüllt würde, das der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn berufen!

Maria, mit dem Jesuskinde auf einem Esel reitend und Joseph nebenher schreitend, so ziehen sie durch die arabische Wüste, den alten Weg, auf welchem einst die midianitischen Kaufleute Joseph mit sich geführt haben; wo hernachmals die Brüder Josephs zwei Mal hinabgezogen sind, Korn zu kaufen; wo endlich das ganze Volk 40 Jahre lang hin- und hergewandert, bis sie ins Land der Verheißung kamen. Diese altberühmte Straße sollte geheiligt werden durch die Flucht des Marien-Sohnes. Wer dieser kleinen Reisegesellschaft begegnete, der mochte wohl nichts davon ahnen, dass hier der Ratschluss Gottes zur Erlösung der Welt verborgen sei, und dass es sich darum handle, uralte Weissagung zu erfüllen. Sein Rat ist wunderbar allewege, aber er führt es herrlich hinaus. Die Flucht nach Ägypten gehört mit zur Knechtsgestalt des Sohnes Gottes auf Erden! hier ist der Anfang seines stillen und vollkommenen Gehorsams. Kaum in die Welt getreten, muss er die Unbill der Welt ertragen. Das Kind, welches noch nichts geredet oder getan, ist durch sein bloßes Erscheinen ein Gegenstand tödlichen Hasses und bitterster Verfolgung. Herodes und dieses Kind können nicht innerhalb einer Grenze sein! Licht und Finsternis sind wider einander. Das Kind flieht und Herodes mordet; da scheint's, als hätte er seinen Zweck erreicht. Aber das Kind kehrt zurück und Herodes ist dahin gefahren und seine Krone ist ihm nachgerollt in den Staub; des Kindes Herrschaft aber währt für und für. Das sind die Wege Gottes! Wir hätten längst daraus lernen können und müssen, dass alles Trotzen und Toben der Feinde wider Christum und Sein Reich nichts ist und dass Er den Sieg behalten wird. Ach, Herr! wir glauben, hilf unserem Unglauben! (Nikolaus Fries)

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nt/40/matthaeus_2_13.txt · Zuletzt geändert: von aj
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