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Matthäus 26,51

Matthäus 26,51

Andachten

Und Einer aus denen, die mit Jesu waren, reckte die Hand aus, und zog sein Schwert aus, und schlug des Hohenpriesters Knecht, und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort; denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.
Petrus hatte seinen Herrn von Herzen lieb, aber sich auch. Der Herr sollte groß sein, aber Simon Petrus auch. Petrus war zwar ein geteilter Mensch, aber Gott Lob und Dank kein Verkaufter. Anstatt zu wachen hat Petrus geschlafen; anstatt zu beten hat er geträumt. Indem es nun zum Kampf gehen soll, vergisst er die ganze Art christlicher Ritterschaft. Die Waffen unserer Ritterschaft sind nicht fleischlich sondern geistlich. Ohne Klarheit schlägt er mit seinem Schwert darein. Petrus macht dem Herrn mit seiner Gegenwehr nur Mühe und Not. Er ladet wirklich den Schein der Rebellion auf ihn. Er bringt ihn samt den Jüngern in wirkliche Gefahr. Mit der Heilung des Malchus rettet Jesus sich von dem bösen Scheine und die Jünger von der Gefahr. Ein Wenig zu sich selbst gekommen flieht Petrus mit den andern Jüngern. Und wenige Stunden später, aber noch in derselben Nacht, verleugnet er den Herrn und verschwört und verflucht sich, wenn er den Menschen kenne. - Und wie behandelt der Herr diesen Petrus? Strenger als den Judas. Für Petrus hat er kein Wort „Freund.“ Gegen ihn heißt es: „Stecke dein Schwert an seinen Ort; denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.“ Und warum schlägt er die Kinder der Welt nicht? Warum lässt er diese oft lange unangetastet in ihren Sünden dahingehen? Weil sie doch geschlagen genug sind, und weil sie doch dem letzten Gericht nicht entrinnen werden.

Lieber treuer Herr! Wie oft wollen auch wir mit fleischlichen Waffen kämpfen! Zorn und Bitterkeit, Rechthaberei und Selbstüberhebung treten ins Feld gegen unsere Feinde. O lass uns deine Sanftmut, deine duldende Liebe, dein Erbarmen gegen deine Häscher, aber auch deine stille Würde eine ernste Mahnung dazu sein, nicht dem Petrus sondern dir gleich zu werden. Im Dulden hast du deine Feinde überwunden und den Sanftmütigen hast du den Besitz des Erdreiches verheißen. O segne uns diese Zeit des Gedächtnisses deiner Leiden, dass auch wir lieber Unrecht leiden als Unrecht tun. Wir wissen ja, dass wie dich einst deine Feinde nicht in ihrer Macht behalten konnten, du auch die Deinen erretten willst aus aller Anfechtung. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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