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Matthäus 26,38

Matthäus 26,38

Andachten

Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis in den Tod; bleibt hier und wacht mit mir.

Die Angst des Herrn wird näher beschrieben; er selbst beschreibt sie uns, wer könnte es sonst? Es ist eine Betrübnis bis an den Tod, die ihn ergreift und zu Boden wirft. Sein Trauern geht bis in die innersten Fugen des Lebens, und wird dort eine Todesangst; in diese Sündentiefe muss seine heilige Seele hinein, um uns zu erlösen, die wir durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mussten. Jene Betrübnis, vor welcher die drei Jünger bleiben sollten, um anzuschauen und zu beten, war demnach ein Schmecken und zugleich ein Überwinden der Todesfurcht. Damit fangen die Schrecken des Todes an, und fahren dann fort bis zum Eindringen des mörderischen Stachels und dem Leichenduft der Verwesung. Die Todesfurcht war für den reinen Gottes- und Menschensohn etwas viel Schauderhafteres noch als für uns. Was hat Er, der Fürst des Lebens, mit jenem Ungeheuer gemein gehabt, in dessen Macht wir geraten sind durch die Sünde? Und doch legt er sich jenem Schreckenskönig in die Arme, um ihm den Stachel abzubrechen und Leben und unvergängliches Wesen ans Licht zu bringen. Hatte Jesus schon vor dem Grab des Lazarus geschaudert, wie viel mehr nun in Gethsemane, als das ganze Geschwader der Hölle losbrach gegen ihn selber! Er liegt vor uns als ein Wurm, und doch, hier besonders, ist er eine Mauer, welche selbst die Mächte der Hölle nicht überwältigen können. In Gethsemane hat er sich ausgezogen und ausgeleert von allem Eignen und Göttlichen, und ist doch nie mächtiger, nie göttlicher gewesen als dort. Bleibt hier und wacht mit mir, ruft er allen seinen Jüngern zu; alle Lebens- und Sterbensfreudigkeit hat er dort als seinen Schmerzenslohn uns errungen. (Friedrich Lobstein)

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nt/40/matthaeus_26_38.txt · Zuletzt geändert: von aj
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