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Matthäus 26,1

Matthäus 26,1

Andachten

Und es begab sich, da Jesus alle diese Rede vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: Ihr wisst, dass nach zwei Tagen Ostern wird, und des Menschen Sohn wird überantwortet werden, dass er gekreuzigt werde.
Ja, mein Heiland, Dein Reden ist nun vollendet, für alle Zeiten und uns Allen zu gute ist es vollendet, und steht da, tiefer noch eingeschrieben in die fleischernen Tafeln der Jüngerherzen, als das Heilige Gesetz in die beiden steinernen Tafeln. Sie haben's nie vergessen, was Du geredet, alle die Worte des ewigen Lebens; und wir wollen's auch nie vergessen, Dein Wort sei unsere Speise auf unserer Pilgerreise. Nun aber kommt die Versiegelung Seines Redens! nun kommt das Liebesfeuer, wodurch Seine Worte den Herzen eingebrannt werden sollen, wie man dem Ton die Inschrift einbrennt. Die Kreuzes-Hitze kommt über unsern Herrn, und dieselbe Hitze muss über uns kommen, dann nur behalten und bewegen wir Sein Wort im Herzen. O, wie klar, wie fest, wie unerschütterlich steht Jesus da, als Er den Seinen von Seines Lebens Ausgang verkündet. So gewiss, als sie wissen, dass nach zwei Tagen Ostern sein wird, so gewiss weiß Er, dass des Menschen Sohn in die Hände Seiner Feinde überantwortet werden wird, dass Er gekreuzigt werde. Gekreuzigt! wie ein entlaufener, verbrecherischer Sklave gekreuzigt! nach der Weise der Heiden, wie sie die Schanden und Gräuel ihres zuchtlosen Geschlechts zu strafen pflegten, um zu bändigen, was sonst gar nicht zu zügeln war. „Des Menschen Sohn gekreuzigt“, also der einzig Sündlose, an welchem Adams Fall nicht haftete, der Einzige, der das ganze Gesetz erfüllt und dessen Speise es war, zu tun den Willen Seines Vaters im Himmel; Der ans Kreuz! Ihm selber ist das ein so vertrauter Gedanke, dass Er davon spricht, als wäre es selbstverständlich; - den Jüngern aber ist es etwas so durchaus Fremdartiges und Unerhörtes, - dass sie's hören und doch nicht hören! Wir aber stimmen hier das Lied an:

Mel: Valet will ich Dir rc.

Du springst ins Todes Rachen,
Mich frei und los zu machen
Von solchem Ungeheu'r;
Mein Sterben nimmst Du abe,
Vergräbst es in dem Grabe.
O unerhörtes Liebesfeu'r!

Ich bin, mein Heil, verbunden
All' Augenblick und Stunden
Dir überhoch und sehr;
Was Leib und Seel' vermögen,
Das soll ich billig legen
Allzeit an Deinen Dienst und Ehr'! (Nikolaus Fries)

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