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Matthäus 25,45

Matthäus 25,45

Andachten

Was ihr nicht getan habt Einem unter diesen Geringsten, das habt ihr Mir auch nicht getan.

Man darf nicht meinen, dass dasjenige, was Christus Matth. 25,31-46. von dem jüngsten Gericht erzählt, eine vollständige Beschreibung desselben sei, als welche ohnehin keines sterblichen Menschen Verstand fassen könnte. Wir wissen, dass die Heilige Schrift, welche die wahren Gerichte oder gerichtlichen Aussprüche Gottes enthält, auf den Unglauben und auf viele wirkliche Sünden, die 1 Kor. 6,9.10. Gal. 5,19.20.21. Off. Joh. 21,8. 22,15. und anderswo genannt sind, das Urteil der Verdammnis lege, und dass nach dem Ausspruch derselben der Mangel der Wiedergeburt und der Heiligung vom Reich Gottes ausschließe. Dieses Alles wird nun auch im jüngsten Gericht gelten; wie denn zwar Himmel und Erde vergehen werden, die Worte Gottes aber nicht vergehen oder nie ungültig werden können. Es hat aber dem lieben Heiland gefallen, in der Rede vom Jüngsten Gericht, die Er kurz vor Seinem Leiden hielt, da Er Sich selbst als arm und verfolgt ansahe, und arme und von der Welt gehasste Jünger um Sich sah, besonders zu melden, wie im jüngsten Gericht vorzüglich auch auf die Liebe, und bei den Gottlosen auf die Unterlassung der Liebeswerke werde gesehen werden. Er sagte also unter Anderem, der Richter (nämlich Er selbst) werde zu denen, die zur Linken stehen, sprechen. was ihr nicht getan habt Einem unter diesen Geringsten, das habt ihr Mir auch nicht getan, gleichwie Er zu denen, die zur Rechten stehen, sagen werde: was ihr getan habt Einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr Mir getan. Die Geringsten, auf welche der Richter weisen wird, sind diejenigen unter den Gerechten, welche auf Erden hungrig und durstig und fremd und nackend, oder schlecht bekleidet, und krank und gefangen, folglich bedürftig gewesen waren, dass man Werke der barmherzigen Liebe um Seines Namens willen an ihnen ausübe. Auch die Apostel darf man unter diese Geringsten rechnen.

Man muss aber die Rede des Richters nach dem Inhalt des ganzen Evangelii recht verstehen. indem Er die Liebeswerke preist, die man an Seine geringsten Brüder verwendet, so nimmt Er Seine andere Rede nicht zurück, worin Er befohlen hatte, auch den Feinden wohl zu tun, Matth. 5,44., und leugnet nicht, dass die Wohltaten, welche man nach dem Beispiel des himmlischen Vaters (V. 45.) bösen Menschen erzeigt, auch ihren Wert bei Gott haben. Weil aber Matth. 25. nach dem besonderen Zweck Jesu nur von solchen Liebeswerken die Rede ist, welche man gegen Seine geringsten Brüder ausübet, so muss man nicht meinen, dass diejenigen Reichen der Rede Christi eine Genüge getan haben, die unter dem Haufen anderer Armen ungefähr auch Fromme gespeist, getränkt oder bekleidet haben usw., denn es kommt hierbei auf die Absicht an, als welche einem jeden Werk seinen Wert gibt. Wer aber Mittel und Gelegenheit hat, diese Werke zu tun, und sie doch niemals tut, zeiget damit an, dass er ein heimlicher Feind Jesu sei, und als ein solcher von Rechtswegen verdammt werde. (Magnus Friedrich Roos)

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