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Matthäus 25,11

Matthäus 25,11

Andachten

Darum wacht, denn ihr wisst weder Tag noch Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird.

Die Türe war verschlossen, Matth. 25,10.: schreckliches Wort! Wahrlich Ich sage euch, Ich kenne euer nicht, V. 12.: schrecklicher Ausspruch! Wann wird jenes geschehen, und dieser Ausspruch gehört werden? Alsdann, wenn der Bräutigam, der auch Richter ist, als ein Menschensohn kommen wird. Wenn wird Er aber kommen? Er sagt selber zu uns: ihr wisst weder Tag noch Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird. Wem wird aber die Türe des Hochzeithauses verschlossen werden? Wem wird das schreckliche Urteil gelten: wahrlich Ich sage euch, Ich kenne eurer nicht? Denen, die vorher törichten Jungfrauen gleich gewesen, und geschlafen haben. Darum sagte der Heiland: wacht. Er sagte dieses zu Seinen Jüngern, die den jüngsten Tag nicht erlebten: Er sagt dieses auch uns, und wir sollen dieses Sein Wort annehmen und befolgen. Wenn gleich unser Leben nicht bis an den jüngsten Tag hinreichen wird, so sollen wir doch auch wegen allem demjenigen wachen, was uns auf dem Weg zur unsichtbaren Welt begegnen kann. Wachen sollen wir, damit wir nicht in Anfechtung oder Versuchung, folglich von einer Sünde in die andere fallen, Matth. 26,41. Nüchtern sollen wir sein und wachen, weil unser Widersacher der Teufel auch nicht schläft, sondern wie ein brüllender Löwe umhergeht, und sucht, welchen er verschlinge, damit wir ihm fest im Glauben widerstehen können, 1 Petr. 5,8.9. Auch hat die herrliche Zukunft Christi, von welcher man weder den Tag noch die Stunde weiß, ihre Vorboten bei vielen und bei einzelnen Menschen, von welchen man auch nicht weiß, wann sie daher kommen; weswegen Christus Offenb. Joh. 3,3. zu einem schlafenden Heuchler sagt: so du nicht wirst wachen, werde Ich über dich kommen, wie ein Dieb, und wirst nicht wissen, welche Stunde Ich über dich kommen werde. Gleichwie also 2 Petr. 3,10. von dem Tag des HErrn, das ist von dem jüngsten Tag, gesagt wird, dass er unvermutet, und unangemeldet über die Schlafenden wie ein Dieb in der Nacht kommen werde: also sagt der HErr in Ansehung der Vorboten Seiner letzten Zukunft, Er werde über einen Schlafenden wie ein Dieb in der Nacht kommen, und zwar unversehens und unangemeldet. Solche Vorboten sind aber alle schweren Gerichte, und zuletzt bei einem jeden Menschen die letzte Krankheit und der Tod. Gott hätte uns von den zukünftigen Dingen Vieles, und so auch den Tag der herrlichen Zukunft Seines Sohnes ausführlich und deutlich offenbaren können: allein wir wären alsdann weniger zu einer beständigen Wachsamkeit gedrungen gewesen, und diese Wachsamkeit nebst der damit verbundenen Geduld hätte weniger Wert gehabt. So lasst uns also nicht vorwitzig nach zukünftigen Dingen, die uns nicht offenbart sind, forschen. Die Hoffnung und die Furcht ist wegen derselben vergeblich. Lasst uns nur täglich, ja an Einem fort wachen, so wird uns nichts, das kommen wird, schaden. Die Zukunft des Menschen Sohnes selber, welche den Umsturz der ganzen Welt mit sich führen wird, wird uns alsdann nicht schädlich noch schrecklich, sondern heilsam und erfreulich sein. (Magnus Friedrich Roos)

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nt/40/matthaeus_25_13.txt · Zuletzt geändert: von aj
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