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Matthäus 25,1

Matthäus 25,1

Andachten

Dann wird das Himmelreich gleich sein zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen aus dem Bräutigam entgegen. Aber fünf unter ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen nicht Öl mit sich. Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen.

Die Christenheit In dieser letzten Zeit
Ist gleich zehn Jungfrau'n wunderschön,
Die, fein geschmückt und allesamt bereit,
Dem Bräutigam entgegengehn.
Der Abend sinkt;
Die Lampen strahlen allzumal,
Die Stunde winkt;
Nun geht's zum sel‘gen Hochzeitsmahl!

Beinahe aber noch nicht!
Beinah am Ziele
aber noch nicht!
Beinah' am Ziele, geht man noch verloren!
Der Christenglaube, der in Herzen flammt,
Ist Himmelsweisheit, die die Welt nicht kennt.
Sie hasst die klugen Jungfrau'n, gottentstammt;
Ihr sel‘ges Hoffen gern sie Torheit nennt.
Der böse Feind schon lacht in gift'gem Siegeshohn;
Verloren scheint der klugen Jungfrau'n Ehrenkron.

Beinahe aber doch
Beinahe töricht aber doch nicht!
Beinahe töricht, aber doch recht klüglich!
Ihr Gläubigen, ihr Jungfrau'n Gottes hört,
Was euer Seelenbräutgam Jesus spricht:
Nur fünf sind klug, ihr anderen seid betört,
Das heil‘ge Öl durchdrang eu'r Herze nicht.
Die Lampe brennt;
Ihr glaubt und hofft auf Gottes Sohn;
Sein Wort ihr kennt; - Doch weh,
Sein Geist ist euch entflohn!

Beinahe aber doch nicht!
Beinahe klüglich - aber doch nicht!
Beinahe klüglich, aber doch recht töricht! Amen. (Ernst Mühe)


Dann wird das Himmelreich gleich sein zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen, und gingen aus dem Bräutigam entgegen. Aber fünf unter ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die Törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen nicht Öl mit sich.

Auch dadurch erweist sich Jesus als der Träger göttlicher Gnade, dass er uns die Hoffnung gibt. Sie ist wie alle Gaben Gottes voller Süßigkeit und Kraft. Wie könnten wir froh arbeiten und dankbar leiden, Gott zum Preise leben und Gott zum Preise sterben, wenn wir nicht Hoffende wären? Es gibt aber keine Gnade Gottes, aus der wir nicht den Anlass zum Sündigen machten. Davor behüte uns die Treue Jesu, indem er uns in seinem Gleichnis zeigt, wie aus unserem Hoffen Torheit wird. Er beschreibt die, die am Vorabend des Festes auf seinen Anfang warten. Die Vorfreude der bald beginnenden Feier leuchtet warm in ihrer Seele und sie sind gewiss, dass ihnen die Teilnahme am Fest beschieden sei. Allein ihre Hoffnung betrügt sie, weil sie töricht waren, und ihre Torheit besteht darin, dass sie zwar hofften, sich aber nicht rüsteten. Eine Hoffnung, die das nicht tut, was nötig ist, damit das Gehoffte komme, macht aus uns Toren. Das widerfährt uns dann, wenn sie nur unsere Gedanken füllt und unser Begehren anregt, weil sie durch ihre Seligkeit uns lockt. Es ginge von der Verheißung Jesu eine mich lähmende Wirkung aus, wenn sie mich untätig machte, wenn ich das jetzt uns Gegebene gering achtete, weil es noch nicht das Vollkommene ist, und die Arbeit des heutigen Tages unterließe, weil uns erst Jesus selbst durch seine neue Offenbarung die Vollendung des göttlichen Reiches bringen kann. Jesu Verheißung ist mir aber nicht dazu gegeben, damit ich einen Stoff für mein Denken und Dichten habe und unter dem Druck dieser Welt mich damit tröste, dass es eine kommende Welt gibt, sondern Jesu Verheißung pflanzt eine lebendige Hoffnung in mich hinein und als lebendig erweist sie sich dadurch, dass sie mein ganzes Verhalten regiert. Es muss an meinem Handeln sichtbar sein, dass ich auf den Tag schaue, der alles Verborgene ans Licht bringt, und auf den Richter warte, der über meinen Dienst sein Urteil spricht, und darnach begehre, dass er in Gottes Macht unsere natürliche Art in das ewige Leben verkläre. Wenn die Hoffnung mein Verhalten durchdringt und regiert, dann macht sie mich klug.
Noch ist der Tag der Feier für uns nicht angebrochen. Noch stehen wir am Vorabend des Festes, Deines Festes, Herr Jesus Christ. Mach uns Deinen Namen deutlich und groß. Dann hoffen wir und machen uns bereit für Deine Gegenwart. Amen. (Adolf Schlatter)

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nt/40/matthaeus_25_1.txt · Zuletzt geändert: von aj
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