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Matthäus 20,16

Matthäus 20,16

Andachten

Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.

Wie alles, muss auch dieses Deiner Gnade Gabe und ihr Werk sein. Vor Dir steht jeder nur mit leeren Händen. Gib, dass die Herzen um so voller sein mögen an Gebet und Flehen, an gläubigem Vertrauen, an frommem Ernst, an froher Eile, auf Deinen Ruf zu merken und Dir zu folgen in JEsu Christo unsrem HErrn! Sein Geist weihe uns heute und auf immer für Deinen Bund der Gnade, den Du zu unsrem Heile durch Ihn hast aufrichten lassen, und keiner fehle, den Du durch Dein Wort und Evangelium berufen hast! Lass uns denn auch Dir geweiht werden, barmherziger Gott, nicht bloß um der vielen geistlichen Gaben willen, die wir aus Deiner Hand empfangen haben, sondern viel mehr noch, weil Du den Bund der Gnade auch für uns durch Deinen heiligen und teuren Sohn aufgerichtet hast, und uns in selbigen aufgenommen zu unsrem Heile in Zeit und Ewigkeit! O mache selbst uns diesem Bunde treu, dass keiner unter uns ihn je vertilge! Erwecke ihm viel treue Mitglieder unter uns, die, wenn der Abend kommt, in gläubigem Vertrauen sich Deiner Gnade überlassen können, in Jesu Christo, unsrem Herrn! Amen. (E. P. Hörschelmann.)


Also werden die Ersten letzte und die Letzten erste sein.

„Was wird mir dafür?“ fragte Petrus, wenn andere zu schwach waren, um das zu tun, was er getan hatte, zu schwach, um alles zu verlassen und jedes Band zu zerschneiden, das ihn von Jesus trennen wollte. Die Antwort Jesu war: überreich lohnt Gott dir deinen Dienst. Jesus weiß nichts von einer Entsagung, die uns schädigte, nichts von einem Opfer, das Verlust wäre und uns nicht segnete. Es gibt bei ihm keine umsonst arbeitende Liebe, keinen ohne Lohn getanen Dienst. Nun wird aber unser Spekulieren munter. Unser Verhalten, sagen wir, hat also Einfluss auf Gottes Wirken und seiner Gabe verschaffen wir das Maß durch unser Werk; können wir nun nicht zwischen uns eine Rangordnung feststellen und den Platz bestimmen, der unserer Leistung entspricht? Petrus dachte an den ersten Platz, aber nicht er allein; die anderen Jünger dachten nicht anders. Oder denken etwa wir anders? Darum brauchen wir wieder unseren treuen Arzt, den Herzenskenner, der uns dagegen zu schützen weiß, dass nicht unsere Begehrlichkeit aus der Größe seiner Verheißung für uns ein Unheil bereite. Ob du erster, ob du letzter bist, das sagst nicht du. Das stellt Gottes Urteil fest, das verborgene, das erst dann offenbar wird, wenn alles offenbar geworden ist. Es gibt keinen Ersten, der nicht zu den Letzten herabsinken könnte; ebenso wenig gibt es aber einen Letzten, der nicht zu den Ersten hinaufzusteigen vermöchte. Keine Höhe der uns emportragenden Begabung verhindert unser Verschulden und keine Tiefe unserer Verschuldung lähmt Gottes Vergeben. Die Schuld und Ohnmacht der Letzten vergeht am Reichtum der göttlichen Gnade und die Eitelkeit und der Selbstruhm der Ersten verschwindet im Licht der göttlichen Wahrheit. Was soll ich nun tun? Miss dich nicht selbst. Lass deine Linke nicht erfahren, was deine Rechte tut. Behalte ein einfältiges Auge, das auf Gottes Willen sieht, den er dir zeigt, und mache dich nicht zum Herrn über einen anderen, als könntest du ihm sein Schicksal mit einer Waage zuteilen. Vergiss es nie: er gehört nicht dir, sondern hat seinen Herrn.
Im Licht stehen wir, Vater, nicht, weil wir uns selbst oder einander kennen, sondern weil Du uns kennst. Wir dürfen unser Tun richten mit dem Licht, das Du uns schenkst, und Dir unseren Dienst und unsere Opfer bringen, wie Dein Wort es uns zeigt. Aber Du bist allein der, der gerecht richtet und gnädig lohnt. Ich preise Dich mit jubelnder Seele, dass Du uns allein und ganz an Dich gebunden hast. Amen. (Adolf Schlatter)


Also werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.
Einst neigt sich der Tag aller Arbeit im Weinberg des HErrn. Dann wird der Hausvater sein letztes Wort reden, sein Schlussurteil fällen. Voll Beschämung und doch voll Erhebung sollen es dann alle vernehmen, die Buße getan und Glauben gehalten, das Wort der Gnade: dass die Letzten die Ersten sein sollen!

Mir ist Erbarmung widerfahren,
Erbarmung, deren ich nicht wert;
Das zähl ich zu dem Wunderbaren,
Mein stolzes Herz hat's nie begehrt.
Nun weiß ich das und bin erfreut
Und rühme die Barmherzigkeit.

Ich hatte nichts als Zorn verdienet,
Und soll bei Gott in Gnaden sein;
Gott hat mich mit Sich selbst versühnet
und macht durch's Blut des Sohns mich rein.
Wo kam dies her? Warum geschichts?
Erbarmung ist's und weiter nichts!

Gott, der Du reich bist an Erbarmen,
Nimm Dein Erbarmen nicht von mir,
und führe durch den Tod mich Armen
Durch meines Heilands Tod zu Dir;
Da bin ich ewig hoch erfreut
Und rühme die Barmherzigkeit!

Amen. (Gottfried August von Keußler)

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