Matthäus 18,35
Andachten
Also wird euch mein himmlischer Vater auch tun, so ihr nicht vergebt von euren Herzen, ein Jeglicher seinem Bruder seine Fehle.
Es erfordert einen guten Schatz des Herzens, aus welchem man ein so reichliches und unermüdetes Vergeben darreichen soll, wie es in den vorhergehenden Versen dieses Kapitels vom Heiland verlangt wird. Ein solcher Schatz wird angelegt durch Erkenntnis des guten Gottes und des täglichen und reichlichen Vergebens, so wir von demselben zu genießen haben. Wer nicht an dieser Güte bleibt, der kann schnell in Versuchung geraten und von seinem eingebildeten Recht betrogen werden, dass er liederlich über einem nichtswürdigen Umstand Gottes Gnade verscherzt. Gott lass mir deine Gnade reichlich widerfahren, und behüte mich vor allem Missbrauch derselben. (Aus Riegers neutestamentl. Betrachtungen.)