Matthäus 13,43
Andachten
Dann werden die Gerechten leuchten, wie die Sonne, in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat zu hören, der höre.
Unter Allem, was Gott erschaffen hat, ist das Licht das Feinste; weswegen auch die heilige Schrift, um uns bei unserer Schwachheit von Gott einen erhabenen Begriff beizubringen, sagt: Gott ist ein Licht, und in Ihm ist keine Finsternis, 1 Joh. 1,5. Licht ist auch das Kleid, das Gott anhat, wenn Er Sich sichtbar macht, Ps. 104,2., die Engel sind zu Feuerflammen gemacht, Ps. 104,4., und erschienen immer in einer glänzenden Gestalt, gleichwie auch Christus bei der Verklärung auf dem Berge, Matth. 17., und auf der Insel Patmos, Off. Joh. 1. Am Tage des HErrn werden auch die Gerechten, deren auferweckte Leiber alsdann verklärt sein werden, wie die Sonne leuchten, und hernach ferner so leuchten in ihres Vaters Reich, wie Christus gesagt hat. Dan. 12,3. sagt ein Engel: die Lehrer werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die, so Viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Hieraus erhellt, dass die Herrlichkeit der auferstandenen Gerechten mit dem hellsten Licht, welches in der sichtbaren Natur vorhanden ist, nämlich mit dem Licht der Sonne, mit dem Glanz des Himmels, und mit dem Licht der Sterne verglichen werde; woraus aber nicht geschlossen werden darf, dass jene Herrlichkeit das Sonnen- und Sternenlicht und den Glanz des Himmels nicht auch übertreffen werde; denn bei einer jeden Vergleichung hat neben der Ähnlichkeit auch eine Unähnlichkeit statt, und Alles, was unvergänglich ist, ist vortrefflicher als das Vergängliche, ob es schon damit wegen einer gewissen Ähnlichkeit verglichen wird. 1 Kor. 15,41. tut Paulus auch der Herrlichkeit des Mondes Meldung, da er die Beschaffenheit der auferstandenen Leiber der Gerechten erklären will: es scheint aber, er deute hiermit nur auf die Verschiedenheit ihrer Herrlichkeit. Wie sich nämlich das Licht des Mondes zu dem Licht der Sonne verhält, so wird sich die Herrlichkeit eines Gerechten zu der Herrlichkeit des andern verhalten, ob schon alle miteinander wie die Sonne leuchten werden. Welch’ eine herrliche schöne Pracht (Ps. 145,5.), muss also im Reich unsers Vaters sein! die Gerechten werden wie die Sonne leuchten: die Engel als Feuerflammen scheinen. Welch’ ein Licht wird dieses sein! Wie vortrefflich muss aber der Thron Gottes im neuen Jerusalem, wie herrliche die Gestalt, worin das göttliche Wesen erscheinen wird, wie prächtig die verklärte Menschheit des eingeborenen Sohnes Gottes sein! Welch’ ein schlechtes Puppenwerk ist die Pracht aller Höfe gegen dieser himmlischen Pracht! Wer im Staube liegt, wer kümmerlich lebt, wer in der Welt verachtet und hintangesetzt wird, erhebe sein Herz in der Hoffnung zu der himmlischen Herrlichkeit; denn Christus sagte nicht umsonst, da Er von derselben redete: Wer im Staube liegt, wer kümmerlich lebt, wer in der Welt verachtet und hintangesetzt wird, erhebe sein Herz in der Hoffnung zu der himmlischen Herrlichkeit; denn Christus sagte nicht umsonst, da Er von derselben redete: wer Ohren hat zu hören, der höre. Freilich muss man ein Gerechter sein durch den Glauben an Jesum, wenn man diese Hoffnung haben soll, und die Gerechtigkeit haben, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird; aber auch noch der Vorstellung, die Jakobus von der Gerechtigkeit macht, muss man aus den Werken gerechtfertigt, das ist, der Gnadenstand muss durch den Fleiß in guten Werken und durch einen heiligen Wandel erwiesen werden. (Magnus Friedrich Roos)