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Matthäus 13,25

Matthäus 13,25

Andachten

Da aber die Leute schliefen, kam sein Feind, und säte Unkraut unter den Weizen, und ging davon.

Wenn Christus so treu säet, wenn er alle Gelegenheit dazu benutzt, so muss ja wohl unter dieser guten Aussaat die Welt ein Paradies, jedes Herz ein Garten Gottes geworden sein? Ja, wenn die Leute nicht geschlafen hätten! Und wir haben Alle geschlafen. Wer hat denn da gestanden als treuer Wächter, dass der Feind nie herüber getreten wäre, dass der Feind nie Unglauben und Ungehorsam und Lüge und Lieblosigkeit und allerlei böses Gelüst auf sein Herzensfeld gestreut hätte? Er tut es Christo nach. Er nutzt auch alle Zeit. Zu dem alten Hange der Sünde, die uns angeerbt ist, bringt er bei jeder Gelegenheit besondere Anschauung. Er sät schon in der Kindheit Ungehorsam, Eigensinn, Lüge. Er sät im Jünglingsalter Wollust, Leichtsinn und Trägheit. Er sät im Mannsalter Hochmut, Vertrauen auf eigene Kraft und Gottvergessenheit. Er sät im Greisenalter Kleinmut, Unzufriedenheit mit Gott und Verzweiflung. Er sät in den Ruhestunden, in der Arbeit, in der Freude, im Kreuz, er sät noch auf dem Totenbette seinen bösen Samen. Er sät ihn selbst in der Kirche. Sehen wir demnach den Acker, die Welt, an, so ist es ein Gemisch von Kraut und Unkraut, von Glauben und Unglauben, von Gehorsam und Ungehorsam, von Gottseligkeit und Gottlosigkeit.

Herr, himmlischer Vater, wir bekennen es dir an diesem Morgen, auch in unserm Herzen wächst viel Unkraut. Wie oft haben wir unser Herz nicht bewacht, sondern dem Feinde freie Hand gelassen. Da wucherte denn alle Unreinigkeit, Ungehorsam und Selbstsucht auf. Aber deine Güte ist alle Morgen neu und deine Treue ist groß. Du gibst uns immer neue Gnadenfrist, o so segne uns denn mit rechter Wachsamkeit. So mancher neue Tag findet uns schlafend, obgleich wir wachen. Wecke uns recht auf aus solchem Seelenschlafe, dass jede Stunde uns mit offenen Augen finde. Wir treten jetzt wieder an unser Tagewerk, so hilf, dass wir über demselben nicht vergessen, dass der Feind jeden Augenblick erspähe, um seine Verderbenaussaat zu mehren und zu pflegen. Lass uns allezeit bedenken, dass über der irdischen Arbeit die Arbeit an unsrer Seele gefördert sein will. Wir würden sonst deiner Liebe es unmöglich machen, uns zu erretten und Früchte des Lebens in uns zu zeitigen. Darum hilf uns heute und diese ganze Woche zu treuer Arbeit an uns selber. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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