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Matthäus 13,23

Matthäus 13,23

Andachten

Etlicher trug hundertfältig, etlicher aber sechzigfältig, etlicher aber dreißigfältig.

Diese alle hörten das Wort, verstanden es und brachten Frucht. Sie sperrten das Wort nicht in ihren eigenen Herzen ein; es drang aus ihnen hervor und kam auch zu den anderen. Das Wort machte aus ihnen Salz und dieses salzte und entzündete in ihnen ein Licht und dieses leuchtete. Aber der Umkreis, den das Licht hell machte, war verschieden, hier groß, dort klein. Darum sagte Jesus, dass die aus dem ausgestreuten Korn entstandenen Ähren verschiedene Größe haben und die Zahl der neuen Körner, die sie tragen, ungleich sei. Aber alle Ähren, die großen mit den hundert Körnern und die kleinen mit den dreißig Körnern, sind unentbehrlich, damit aus der Saat die Ernte werde und der Sämann seine Scheune fülle. Jesu große Gnade spricht in diesem Wort, und ich stelle, was ich bin und tue, in ihren Glanz. Zu denen, die hundertfältige Frucht bringen, gehöre ich nicht; der Umkreis meines Lebens ist eng begrenzt und es sind nur wenige, mit denen ich in eine fruchtbare Gemeinschaft treten kann. Allein jede Ähre trägt zur Ernte bei und ist unentbehrlich, damit sie ihr volles Maß enthalte. Der Herr schilt die nicht, die nicht hundertfältig tragen. Denn sein Reich hat nicht nur für die Großen Raum, sondern auch für die Kleinen, und das Bürgerrecht der Kleinen in seinem Reich ist ein Reichsgesetz, das immer in Kraft und Wirkung steht. Sonst hörte sein Reich auf, Gottes Reich zu sein, und würde zum Machtbereich des großen Menschen, der sich in seiner Größe geltend macht. Indem er die Großen und die Kleinen in seinem Reich vereint, schützt er die Großen vor ihrer Hoffart und die Kleinen vor ihrer Verzagtheit. Sie alle brauchen Schutz, die hundertfach Tragenden und die dreißigfach Tragenden, jene, dass sie nicht ihrer Stärke wegen an sich Wohlgefallen haben, diese, dass ihre Schwäche sie nicht träge macht. Ob wir uns gefallen oder uns missfallen, jubelnd oder seufzend unsere Arbeit tun, daran liegt nichts. Einzig das ist das richtige Ziel unseres Verlangens, dass die vom Herrn in uns gestreute Saat reife und zur Ernte werde, die Ihn preist.
Dein Wort, Herr, schafft die Ähren, die für Dich reifen. Denn durch Dein Wort machst Du uns zu Deinen Kindern und zu Deiner Gemeinde, die das Werk Deiner Hände ist. Dein Wort nehme ich in mich hinein als mein Licht auf meinem Weg. Amen. (Adolf Schlatter)


Der aber in das gute Land gesät ist, der ist's, wenn jemand das Wort hört, und versteht es, und dann auch Frucht bringt; und etlicher trägt hundertfältig, etlicher sechzigfältig, etlicher dreißigfältig.

Nur so weit ist Dein Gutes Land! ja, wer ist gutes Land? Herzgutes Land, als die allbarmherzige Gnade ihr Werk in Dir ausgeführt hat. Der Herzens-Acker muss unter beständiger Kultur gehalten werden, ebenso wohl als der Acker draußen, wenn er nicht verwuchern und verwildern soll. Derselbe Jesus, der sich einen Säemann nennt, muss auch ein Ackermann sein mit Pflugschar und Egge, mit Karst und Hacke und auch mit Düngen und Begießen. Wenn Er nicht durch Seinen heiligen Geist das Herz in die Sammlung und zur Einkehr treibt, dass es zum Verständnis kommt bei dem Hören, wenn derselbige Geist nicht durch tägliche Reue und Buße das Steinige zerschlägt, und in fortgehender Heiligung die Sorge der Welt und den Betrug des Reichtums überwindet, dann entartet der Herzens-Acker immer aufs Neue und sinkt zurück in seine natürliche Art und Unart. Daher ist auch alle Frucht nicht Dein Verdienst, sondern nur Sein Gnadenwerk in Dir. Wo bleibt da das Rühmen? Das Fruchtbringen aber ist hochbeglückend, ja beseligend. Was gibt es Traurigeres als ein unfruchtbares, vergeblich zugebrachtes Menschenleben? Daher die Öde und Leere, die zur Verzweiflung führt, wenn man sich sagen muss: ich habe umsonst gelebt! es ist Niemand da, dem ich zum Segen gesetzt war, ach, vielleicht Manchem zum Fluch. Gott erbarme sich! Dagegen, wo die Kraft des Herrn in Deiner Schwachheit mächtig gewesen, dass Du in Seinem Dienst Dich der Heiligen Notdurft annehmen konntest, dass Du in den Brüdern Jesum selbst hungrig, durstig, nackt, krank und gefangen gesehen, und hast Ihn also speisen, tränken, kleiden, heilen und besuchen dürfen, - welch' eine Frucht des Lebens! St. Paulus konnte von sich sagen: Ich habe mehr gearbeitet, denn sie Alle! hundertfältig und sechzigfältig, das sind die Großen im Himmelreich, aber dreißigfältig das wäre doch wohl nicht zu viel verlangt? (Nikolaus Fries)

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