Da er noch also zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen, die wollten mit ihm reden. Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen, und wollen mit dir reden. Er antwortete aber, und sprach zu dem, der es ihm ansagte: Wer ist meine Mutter? Und wer sind meine Brüder? Und er reckte die Hand aus über seine Jünger, und sprach: Siehe da, das ist meine Mutter und meine Brüder. Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, derselbige ist mein Bruder, Schwester und Mutter.
Jesus hat Mutter und Brüder verlassen müssen um seines himmlischen Vaters willen; aber er findet Ersatz; in heiliger Freude redet er seine Hände über seine Jünger aus und spricht: Siehe da, das ist meine Mutter und meine Brüder! Lasst uns den Herrn lieber haben als Mutter und Brüder, dann spricht der Herr es auch über uns aus: Siehe, das ist mein Bruder, meine Schwester. Lasst uns den Herrn über alles lieben, dann können wir am Grabe von Mutter und Brüdern, von Weib und Kind die Hände zum Himmel strecken und glaubensvoll sprechen: Siehe, das ist mein Vater, der rechte Vater über Alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden. Siehe, das ist meine Mutter. Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Und ob ein Weib ihres Kindes vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. Dann können wir aus dem verödeten Hause zum himmlischen Vaterhause seligen Trostes voll die Hände aufheben und sprechen: Siehe, da sind meine Lieben, meine Mutter und meine Brüder, und sie tragen das weiße Kleid, sie tragen die Krone des Lebens, und sie grüßen mich von ferne, und ich soll sein, wo sie sind. Lasst uns den Herrn mehr lieb haben als Mutter und Brüder, dann wird Jesus einst am Throne Gottes über uns und über Alle, die wir in ihm geliebt, segnend, schirmend die Hände ausstrecken und wird vor dem Richter uns begrüßen mit dem Worte der Gnade: Siehe da, meine Brüder, meine Schwestern. (Adolf Clemen)