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Matthäus 11,8

Matthäus 11,8

Andachten

Oder, was seid ihr hinaus gegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? Siehe, die da weiche Kleider tragen, sind in der Könige Häusern.
Johannes war kein schwankendes Rohr, er wusste, was er wollte und an wen er glaubte. Johannes war auch nicht ein Prediger, der in weichen Kleidern einherging; solche Weichlinge muss man in der Könige Häusern suchen. Man kann sie aber auch anderswo finden. Es gibt in der Tat Prediger, die, wenn sie mit aller Beredsamkeit gegen die Weltliebe gepredigt haben, sich doch nebenbei die Welt recht schmecken lassen. Ja, ohne uns auf die Prediger zu beschränken, können wir sagen: Es gibt Salon-Christentum, das ein ganz rechtgläubiges sein dem aber nur ein Punkt fehlt: die Selbstverleugnung.

Man glaubt an die ganze Bibel, lässt Christo alle seine Titel, aber ein seidenes Kleid, ein kleines Ordensband, ein unschuldiges Tänzchen, Alles in Ehren, ist doch auch nicht zu verachten. Man kann so geschickt Gott das Seine geben und nebenbei der Welt das Doppelte, dass, wenn es möglich wäre, selbst ein Johannes am Jordan sich irren würde. Der vulgäre Rationalismus ist heut zu Tag nicht mehr Mode; er hat sich überlebt; man kompromittiert sich, wenn man noch den Freigeist oder den Ungläubigen spielt; um sich eine Karriere zu machen, muss man wissen fromm zu sein. Aber wie tief geht diese Frömmigkeit? sie sieht doch in manchen Haushaltungen, die auch zum Johannes an den Jordan gehen, gewaltig weltförmig aus. Von Bußkämpfen, Gebetserfahrungen, Verleugnungswerken, mutigen Zeugnissen von Christo ist in solchen Familien noch nicht viel vorgegangen. Sie leben ganz behaglich dahin, lassen ihren Heiland am Kreuz für sich sterben, und nehmen das hin wie Wasser, als ob es eine alte, ganz ordinär gewordene Geschichte sei. Haben solche Familien eine Adventszeit, ein Weihnachtsfest, überhaupt etwas, das von draußen in sie gekommen ist, als etwas Neues, als ein Lebenselement? Wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wer nicht von neuem geboren worden ist, kann das Reich Gottes nicht sehen, geschweige hineinkommen. Wer nicht absagt Allem, was er hat, und mir nachfolgt, sagt Christus, der kann nicht mein Jünger sein. Danach richte sich Jeder. (Johann Friedrich Lobstein)

Predigten

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