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Matthäus 11,10

Matthäus 11,10

Andachten

Dieser ist's, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.
Als die heilige und selige Einigkeit mit Gott durch die Sünde zerstört war, da war es auch im Paradies aus mit dem Paradies. Sie konnten übrigens auch nicht an der alten Stätte bleiben. Wer will denn in den Ruinen eines niedergebrannten Hauses sitzen bleiben? Und hier waren ganz andere Ruinen. Jeder Baum, jedes Tier und jeder Hauch des Abendwindes redete von der verlorenen Herrlichkeit, jedes Blatt war ein flüsterndes Gewissen geworden. Es trieb sie hinaus. Der Engel mit dem blanken hauenden Schwerte vollendete nur, was in ihnen selbst vorgegangen war. Der Engel rief unsern Stammeltern zu: „Geht hin und erfahrt, was ihr euch mit eurer Sünde erworben habt. Fühlt, wie die Dornen und Disteln drinnen und draußen stechen!“ Aber der Gott, welcher nicht ewiglich hadert, noch immerdar Zorn hält, hat ein neues Eden gebaut, horch, er hat wieder einen Engel, welcher die Dornen und den Verhau vor dem neuen Paradies wegräumen soll. Johannes ist der Engel. Er hat gerufen ehe der Herr kam. Er ruft jede Adventszeit. Er steht eben vor dem neuen Paradies. Er ruft Jung und Alt, er ruft auch dich, der du in der Sünde alt und grau geworden bist. O lass ihn nicht vergeblich rufen.

Herr Jesu Christe! In dieser heiligen Zeit jubelt die Kirche deiner Ankunft entgegen. Die alten, hohen Prophetenstimmen erklingen: Zion du Predigerin, steige auf einen hohen Berg. Jerusalem, du Predigerin, hebe deine Stimme auf mit Macht; hebe auf, und fürchte dich nicht; sage den Städten Juda: „Siehe hier ist dein Gott.“ Auch wir stimmen mit ein in deinen Preis, weil du uns die Pforte des Paradieses öffnen willst. Mache uns denn eifrig auf die Worte dessen zu hören, den du als deinen Engel vor dir hersendest. Erwärme unsere Herzen zu rechtem kindlichen Glauben, es ist ja darin oft viel kälter und winterlicher als jetzt in unserm Lande, ja als im kältesten Winter, dass es uns mit seligen und unauslöschlichen Buchstaben ins Herz geschrieben stehe: „Jesus ist der Christ, mein Mittler, mein Lösegeld, mein Gnadenstuhl, meine Vergebung der Sünden, meine Gerechtigkeit, mein neues Leben und meine Tür in das ewige Leben.“ Amen. (Fr. Ahlfeld)


Denn dieser ist's, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.
Die Stelle ist aus Maleachi 3,1 gezogen. Nur steht dort: Siehe, ich will meinen Engel senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Dort redet Gott, der Vater. Hier bezieht der Sohn Gottes das Wort des Vaters auf sich. Johannes sollte ihm, dem Sohn, den Weg bereiten; das war ja auch der Wille des Vaters. Alle Propheten waren Engel oder Gesandte Gottes, um den Boden für Den, der da kommen sollte, locker zu machen. Alles, was Christo den Weg bereitet, ist auch heut noch ein Engel Gottes. Was da beiträgt, unsere Seele zu retten, was zum Werk der vorlaufenden Gnade gehört, ist ein Johannes, ein Gesandter von Oben. Gott ist es, der alle Dinge lebendig macht, dass sie uns zu Engeln dienen können. Es ist oft wunderbar, wie der Herr sein Gnadenwerk vorbereitet. Dem Einen geht er Jahre lang nach, bis es endlich zu einem Aufwachen kommt; einen Andern ergreift er plötzlich, wie den schnaubenden Saulus auf dem Weg nach Damaskus; einen Dritten reißt er aus dem Feuer, wie einen Brand; noch ein Vierter kann nicht Tag noch Stunde angeben, aber das weiß er, dass es anders mit ihm worden ist. Jeder von uns hat in seinem Leben eine Adventszeit, eine Zeit, wo Christus vor der Türe stand, aber der Herr wird nicht immer eingelassen. So verschiedenartig auch die Wege sind, die uns dem Herrn entgegenführen sollen, so stoßen sie doch alle zusammen und sind eigentlich nur ein Weg. Alle führen durch eine enge Pforte, zeigen uns die Welt in ihrer Truggestalt und unser Herz in seinem Trotz und in seiner Verzagtheit. Aber auch nach der Erweckung sendet der Herr seinen Engel vor uns her, nicht mehr um dem Heiland den Weg zu bereiten, sondern damit wir beharren bis ans Ende und aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werden. zur Seligkeit. Wir dürfen dann in jeder schwierigen Lage gewiss sein: Es zieht ein Engel vor mir her, der die Berge erniedrigt und die Täler mir erhöht. Für jeden Kampf bis zu dem letzten auf dem Sterbebett zieht ein Durchbrecher vor uns her, der uns das Unmögliche leicht macht und die eigene Kraft durch eine andere ersetzt, die uns allezeit Sieg gibt in Christo. (Johann Friedrich Lobstein)

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