Fürchte dich nicht; dein Herz sei unverzagt vor diesen zweien rauchenden Löschbränden.
Aus diesen Worten kann man den Schluss machen, dass, je heiliger Einer ist, desto hochmütiger ist er im Glück und desto kleinmütiger in Gefahr. Denn gleichwie die Bäume, welche der Wind überall fassen kann, also auch dein Herz, das leer vom Wort ist, ist allen Anfällen des Satans und allem Unglück unterworfen und zwar also, dass es kein Unglück aushalten kann. Denn weil es am Wort mangelt, durch welches allein die Seelen können aufgerichtet werden; so sind allein die Werke übrig, welche in der Gefahr keine Kraft haben, und in der Tat eine zerbrechliche Stütze und ein unmächtiger Gott sind. Deswegen ist es Eitelkeit, auf die Werke vertrauen; bei guten Tagen blasen sie nur auf und machen sicher, in Gefährlichkeiten aber verursachen sie Schrecken und Bestürzung. Hingegen haben die Gerechten das Wort im Herzen, welches sie allen Stürmen des Satans entgegenhalten, und werden durch keinen Wind zur Verzweiflung gebracht. (Heim u. Hoffmann, Erkl. d. großen Propheten.)