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Prediger 7,21

Prediger 7,21

Andachten

Nimm auch nicht zu Herzen alles, was man sagt, dass du nicht hören müssest deinen Knecht dir fluchen.
In der Welt, sagt man, muss man mit der Welt leben, und also auch von der Welt abhängen. Demnach auch von dem Urteil der Welt. Es wird Manches um uns herum gesagt, das uns betrifft, zu unsern Gunsten oder Ungunsten. Wenn wir Alles aufschnappen könnten, so wären es vielleicht eher unsere Fehler als unsere Tugenden, welche die Leute hinter unserm Rücken sich erzählen. Man lasse sich gern auch etwas ins Angesicht sagen, und blicke nicht zu sehr auf, wenn man uns einen Fehler aufdeckt. Aber man verlange auch nicht immer zu wissen: Welchen Effekt habe ich da oder dort gemacht? hat man in jenem Haus eine gute oder eine schlechte Meinung von mir? Es ist eine wahre Impertinenz, dass man zuerst den Ruf, der von den Menschen ausgeht, abhorcht, und so wenig sich darum bekümmert, was Gott selber von uns hält. Sei fest in deinem Innern, und lass dir dann alle Menschen auf den Rücken kommen. Du kannst es ja doch nicht Allen recht machen, und das soll auch nicht sein. Wehe euch, sagt Christus, wenn euch Jedermann wohl redet. Wer allzu gern sein Ohr an die Türen hält, der muss, wie Salomo sagt, hören, dass sein eigener Knecht ihm flucht. Unsere nächste Umgebung ist oft voll von Bemerkungen über uns, und es wäre uns nicht lieb, wenn man Alles das vor uns ausschüttete.

Aber es gibt auch einen falschen Heroismus. Man sieht oft Menschen, die sich über jedes Urteil hinaussetzen, und die gleichsam danach ausgehen, dass man weidlich über sie losziehe. Das haben sie gern; da können sie dann den Napoleon spielen, der es mit der ganzen Welt aufnehmen konnte. Aber Salomo sagt in demselben Kapitel: Ein gutes Gerücht ist besser, denn gute Salbe. Der weise König sieht doch in der allgemeinen Meinung etwas, was von Wert ist. Fallen wir nicht aus der Ängstlichkeit in das andere Extrem, das wohl noch ein ärgeres ist. Haben wir Frieden mit Gott und liegt unsere Hauptsache im Reinen, so können wir dann auch durch gute und böse Gerichte gehen, und aus Allem Nutzen ziehen. (Friedrich Lobstein)

Predigten

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