Psalm 80,2
Andachten
Du Hirte Israels, der du Joseph hütest, wie der Hirt die Schafe, erscheine! Der du sitzt über Cherubim, erwecke deine Gewalt und komme uns zu Hilfe. - Ezechiel 34, 15. Ich will selbst meine Schafe weiden, spricht der Herr. Ich will das Verlorene suchen und das Verirrte wiederbringen, und das Verwundete verbinden, und des Schwachen warten.
Der Mund meines Vaters verstummt, die Lippen meiner Mutter reden nicht immer tröstend mit mir aber du, Herr, hörst niemals auf, mich zu segnen. Dein Auge wacht noch immer über mich. Und du willst mir das ewige Leben schenken, mich nimmermehr umkommen lassen, und Niemand soll mich aus deiner Hand reißen.
Träges, undankbares Herz, wann wirst du doch einmal Gottes Treue recht bedenken? Was hat mein Herr und Erlöser von mir? Er gibt mir, was ich bedarf; er hat mich gesucht auf meinen Irrwegen; er hat mich mit seinem Blute erlöst und mir den Himmel aufgetan. Und was habe ich bisher getan, ihn zu verherrlichen? Und wenn ich an ihn glaube und ihn lobe, was ist mein armes Loben und Danken gegen seine tausendfachen herrlichen Wohltaten? Nun, mein Herr und mein Gott! du kennst mein Herz. Deine Güte ist Alles, mein Lob ist nichts. Mein Herz ist eine verstimmte Harfe, darauf man kein schönes Lied spielen kann. Hilf mir zu den Chören deiner Auserwählten im Himmel! Da soll Alles, was in mir ist, deinen Namen loben und preisen. Da will ich mit verklärten Lippen dir meinen Dank bringen und mein Gelübde bezahlen und deinen Ruhm verkünden, auf dass dir lobsinge meine Ehre, und nicht stille werde für und für. Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit. Amen. (Adolf Clemen)