Gott! der Du uns verstoßen und zerstreut hast und zornig warst, tröste uns wieder.
Hier sollen wir lernen unser Kreuz und Verfolgung für Gottes Zuchtrute erkennen, uns vor Ihm demütigen, unsere Sünden erkennen und Gottes gerechte Strafe demütig aufnehmen; denn Gott der HErr tut niemand Unrecht. Er ist gerecht und alle Seine Gerichte sind auch gerecht. Darum spricht hier der Psalm: Du hast uns verstoßen, Du hast uns zerstreut. Seht, so geht es in Kriegsnöten zu, da werden die Leute von ihren Gütern, Häusern und Äckern verstoßen, weggetrieben und zerstreut, sie müssen fliehen wie die Schafe vor den Wölfen. Das, sagt hier David, tut Gott und Gottes Zorn; derowegen wir ja unsere Sünden erkennen und um Gnade bitten sollen. Wenn wir uns dann von Herzen zu Gott wenden mit Beten, Weinen und Flehen, so wendet sich Gott wieder zu uns, wie hier David sagt: Tröste uns wieder! Seht, den Trost müssen wir Gott abbitten, von Ihm allein muss er kommen; und darum soll die ganze Gemeine bitten, das ganze Land sollte darum bitten, wie die große Stadt Ninive, denn solche große Landstrafen, die das ganze Volk angehen, sollte auch das ganze Volk abbitten. (Johann Arnd)