Sie befinden sich hier: Andachtsbibel » at » Psalter » Psalm 50,15
Zuletzt angesehen: Psalm 50,15

Psalm 50,15

Psalm 50,15

Andachten

Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen.
An Not fehlt es nicht unter den Menschen; wo wir ein wenig tiefer hinein sehen, ist Not, oft große, anhaltende Not. Würde man die Menschen nicht kennen, so könnte man sich höchlich wundern, dass Gott sie auffordern muss, ihn in der Not anzurufen. Man sollte meinen, dass selbst Leute, die in gewöhnlichen Zeiten nicht beten, Gott wenigstens in Notzeiten von selber anrufen würden. Dem ist aber leider nicht so; es gibt eine Menge von Menschen, die Alles auslaufen, überall Hilfe suchen, nur nicht bei Gott. Steigt die Not auf das Höchste und versagt alle Menschenhilfe, so murren sie am Ende gegen Gott; dazu ist er ihnen noch gut genug. Du armes Volk! Ein Ochse kennt seinen Herrn; aber du kennst deinen Gott nicht! Andere rufen Gott an in der Not; sie werden von ihm erhört, aber sie preisen ihn nicht. Sie suchten nicht Gott, sie suchten nur Hilfe, sie wollten es leichter haben; dazu sollte Gott ihnen den Handlanger machen. Nachdem er seinen Dienst getan hat, kümmert man sich nicht mehr um ihn. Solche Leute sind schändliche Leute! Aber warum hilft ihnen Gott? Damit sie einst keine Entschuldigung haben. Durch Güte wollte er sie zur Buße leiten; aber sie wollten nicht. Die rufen Gott in der Not recht an, welche sich durch die Not demütigen und in die Buße führen lassen; die nicht nur Erleichterung und Hilfe, sondern Gott selber suchen. Solche errettet der Herr am liebsten, nicht nur aus der Not, sondern aus der Sünde und diese Erretteten haben dann ein Loblied für ihren Gott, ein Loblied in Wort und Tat.

Herr mein Gott! Wie oft hast Du mich schon errettet aus allerlei Not! Habe Dank dafür! Vergib mir, wo ich Dich nicht genug gepriesen habe. Amen.(Elias Schrenk)


Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen.
Psalm 50, 15. Wahr ist es, was wir im Sprichwort sagen: Not lehrt beten, und mancher, der es längst verlernt hatte, seine Knie vor Gott zu beugen, lernt es wieder, wenn der Mangel bei ihm einkehrt, oder wenn Krankheit und Todesgefahr an seine Türe klopfen. Aber wie wenig entspricht ein solches Gebet nach langer Versäumnis dem: Rufe mich an in der Not! Das ist nicht die Ehre, die Gott gebührt, wenn wir erst dann zu ihm fliehen, nachdem uns alle anderen Türen verschlossen sind. Die erst also zu ihm rufen, verstummen wieder, wenn sie andere Wege der Rettung sehen. Sie rufen zu dem Herrn und schicken dabei zur Rechten und zur Linken nach menschlicher Hilfe. Sie tun nach dem Geheiß des Herrn: Rufe mich an in der Not! aber ohne Glauben an seine Verheißung: So will ich dich erretten! Das ist die Ehre nicht, welche wir Gott geben sollen, noch das Opfer unserer Gebete, welches ihm gefällig ist. Sondern die allein rufen ihn recht an in der Not, deren Rufen aus einem seiner Gnade und Hilfe vertrauenden Herzen kommt. Der da heißt: Rufe mich an in der Not! der verheißt auch: So will ich dich erretten! Das ist der Grund, auf welchen ich mein Amen baue und es gewiss weiß, dass mein Bitten dem Vater im Himmel angenehm und erhört ist. - Und wenn nun in solcher Not mein Gewissen erwacht und mich verklagt um meinen Undank und meine Untreue in der Bezahlung meiner Gelübde, und meine Sünde sich stellt zwischen mich und das Angesicht meines Gottes, ist dann nicht auch das eine Not, ja die Not aller Nöte, welcher das Wort gilt: Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen? Ob ich es schon nicht wert bin, will er mich dennoch auch aus solcher Not erretten. Denn bei dem Herrn ist die Gnade, und viel Erlösung ist bei ihm. Darum schreie ich aus meiner tiefen Not zu ihm und weiß es: Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade noch viel mächtiger geworden. Wenn ich dann mir seine rettende Hand in meiner Sündennot erfahre, nach neuer Sünde neue Gnade und neuen Frieden des Herzens, was will dann alle äußere Not, ja die letzte Not des Todes und Gerichtes? Ich weiß, an wen ich glaube. Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und wer der Erretter ist, der als der Letzte über dem Staube meines Grabes stehen wird, dass ich auf sein Wort zu seinem Preise erwache.

So komm und neige dein Ohr unserem Rufen, allmächtiger, barmherziger Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, du einiger, wahrhaftiger Erretter aus aller Not, auch der letzten Not Leibes und der Seele, dass wir deine Gnade und Hilfe allewege erfahren und etwas werden zum Preis deines Namens in inbrünstiger Dankbarkeit für die Liebe, mit welcher du uns erst geliebt hast, und treuem Gehorsam gegen deinen heiligen Willen! Lass dir die Opfer unserer Anbetung gefallen, bis wir einst, aus aller Not des Todes und Gerichtes durch dich errettet, dich schauen und mit allen Engeln und Heiligen im Himmel die Opfer unseres Dankes und unserer Anbetung vor dir darbringen dürfen! Amen. (Friedrich Peter Ludwig Luger.)


Dies ist in der Tat eine Verheißung! Hier ist eine dringende Gelegenheit - „der Tag der Not“. Es ist dunkel am Mittag an einem solchen Tage, und jede Stunde scheint schwärzer, als die, welche vorherging. Dann ist die Zeit für diese Verheißung; sie ist geschrieben für den wolkichten Tag.

Hier ist herablassender Rat: „Rufe mich an.“ Wir sollten der Ermahnung nicht bedürfen; es sollte unsre beständige Gewohnheit den ganzen Tag lang und jeden Tag sein. Was für eine Gnade, dass es uns freisteht, Gott anzurufen! Was für eine Weisheit, guten Gebrauch davon zu machen! Wie töricht, hinter Menschen herzulaufen! Der Herr fordert uns auf, unsre Sache Ihm vorzulegen, und gewiss wollen wir nicht zögern, es zu tun.

Hier ist ermutigende Zusicherung: „Ich will dich erretten.“ Was auch die Not sein mag, der Herr macht keine Ausnahmen, sondern verheißt völlige, sichere, fröhliche Errettung. Er will selber durch seine eigne Hand unsre Errettung herbeiführen. Wir glauben es, und der Herr ehrt den Glauben.

Hier ist ein Endresultat: „Du sollst mich preisen.“ Ah! das wollen wir von ganzem Herzen tun. Wenn Er uns errettet hat, wollen wir Ihn laut preisen; und da Er es sicherlich tun. wird, so lasst uns sogleich beginnen, Ihn zu erheben. (Charles Haddon Spurgeon)


Rufe Mich an in der Not; so will Ich dich erretten, so sollst du Mich preisen.
In diesem schönen Spruch, der als ein Stern leuchtet im ganzen Psalter, ist beschrieben, wie ein rechtes Gebet müsse beschaffen sein: 1. Wen wir sollen anrufen. Mich, sagt der HErr. Seht, da sind alle Heiligen und alle Kreaturen ausgeschlossen. 2. Der Befehl: Gott will es haben, es ist Seine Ehre, und ein Trost wider unsere Unwürdigkeit; denn wie dürften wir arme Menschen sonst vor Gott treten? 3. Die wahre Buße ist in dem Wort: Rufen, beschrieben, das heißt, mit zerbrochenem und zerschlagenem Herzen nicht allein beten, sondern rufen, und ängstlich rufen: Aus der Tiefe rufe ich, HErr! zu Dir! 4. Was und warum man beten soll, das ist in den Worten angedeutet: In der Zeit der Not; unsere leibliche, geistliche und allgemeine Not ist so groß und viel, dass wir genug zu beten haben, weil in der Not das Gebet probiert wird. 5. Die Verheißung: So will Ich dich erretten. Es muss hoch und viel am Gebet gelegen sein, nicht zwar Gott, sondern uns; darum hat Er uns so viele und tröstliche Verheißungen getan vom Gebet. Wer Lust hätte und zählte allein die Verheißungen im Psalter, der sollte sich verwundern. 6. Erfordert das Gebet den Glauben, der sich fest hält an die Verheißung und nicht zweifelt. 7. Die Danksagung: Du sollst Mich preisen. Denn das ist der rechte Preis Gottes, Seine Wohltaten erkennen, bekennen, rühmen, ausbreiten und loben. (Johann Arnd)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
at/19/psalm_50_15.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain