5. Mose 3,24
Andachten
“HErr, HErr! Du hast angehoben, zu erzeigen Deinem Knecht Deine Herrlichkeit und Deine starke Hand.“
Mose erzählte in dem letzten Monate seines Lebens noch einmal dem Volke, was mit ihm von Ägypten an vorgehangen sei. Hierbei kommt er auch an den Aufruhr des Volks, als es sich vor Kanaan und dessen Einwohnern so sehr fürchtete. Da erzählte er, wie er zu selbiger Zeit habe beten müssen, dass doch der Zorn Gottes vorübergehen und die vorher erfahrene Gnade wiederkehren möchte. Dabei führte er auch die Worte an, mit welchen er damals seine Bitte zu Gott eingeleitet hatte. Kurz gesagt, war es das, dass er betete, der HErr möge, wie Er angefangen, so doch auch fortmachen. Aus dem Anfang nämlich göttlicher Gnade darf man den Schluss ziehen, dass der HErr auch fortmachen werde, wenn wir Glauben halten. Er fängt nichts an, dass Er' s so bald wieder aufgebe. Er ist fest in Seinem Vornehmen und bleibt dabei. Wenn auch oft die Untreue der Menschen groß ist, so lässt Er doch Seine vorgefassten Pläne nicht so schnell fahren; und wenn es je und je auch den Anschein haben sollte, als gebe Er es auf, so verschiebt Er's doch nur auf spätere Zeiten. Wenn also auch eben damals bei der großen Verschuldung des Volks der Herr sagte: „Ich will nichts mehr von euch, ihr sollt nun in der Wüste bleiben und da verderben!“ so war's nicht nur nicht so gemeint, dass nun alles aus sei, - denn Gott wollte nun Mose dafür zu einem großen Volke machen, - sondern es war auch für jenes Geschlecht, weil einmal Gott mit diesem angefangen hatte, noch alles zu hoffen, wenn es zum Glauben zurückkehrte. So wagt es denn Mose, im Glauben zu Gott zu sagen: „Du hast einmal angefangen; nun lassen wir nicht von Dir, Du musst auch fortmachen.“
Der Glaube darf es, so zu sagen, von Ihm fordern; und wie es Mose im Glauben forderte, so wurde es denn auch. Wie viel gibt uns das Trost und Zuversicht!
Zusatz: Das ist etwas, das wir auf uns zu unsrem Trost vielfältig anwenden können, namentlich in Sachen Seines Reiches. Wir dürfen uns auf vorhin empfangene Gnaden berufen und zum HErrn sagen: „Soll denn das alles umsonst sein, was Du getan hast? Sollen wir gar andern Leuten zum Gespött werden, dass sie sagen, Du hättest es angefangen, aber nicht hinauszuführen vermocht?“ Der liebe Gott lässt uns allerdings stecken, wenn wir im Glauben zurückgehen, wenn wir aufhören treu zu sein, mit unsrem kindlichen Vertrauen nachlassen, und dabei nicht mehr zurückkehren, nicht mehr in Demuth bitten, sondern im Unglauben und in der Gleichgültigkeit verharren. Da lässt Er uns fallen, denn nur mit unsrem Glauben will Gott fortkommen. Wo Er keine Habe mehr hat an unsrem Glauben und Vertrauen, da geht es rückwärts, wo Ihn aber der Glaube wieder fasst, wenn es auch bereits noch so weit rückwärts gegangen ist, da geht es wieder. Der Glaube eines Mose hat alles wieder zurecht gebracht, so dass das Volk wohl eine Zeitlang noch in der Wüste bleiben musste, aber seine Hoffnung gewiss hatte, wenn es Zeit sei, ins gelobte Land zu kommen. Das hat Mose mit seinem starken Glauben und brünstigen Gebet zuwege gebracht. Wir aber haben ja auch einen freien Zugang zum Vater durch Christum. Was vermöchten nicht auch wir durch gläubiges Anhalten? (Christoph Blumhardt)
Mel. O Gottes Sohn HErr JEsu.
HErr, unser Gott, erhalt' uns Du
In den Versuchungsstunden.
Eil', JEsu, Deinen Streitern zu,
Bis dass sie überwunden.
Du Geist der Wahrheit und der Kraft,
Bewahre Christi Jüngerschaft
Vor lügenhaften Kräften!