Joel 2,1
Andachten
Blast mit der Posaune zu Zion, ruft auf meinem heiligen Berge; erzittert alle Einwohner im Lande: denn der Tag des Herrn kommt und ist nahe! Ein finstrer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebliger Tag; gleich wie sich die Morgenröte ausbreitet über die Berge; nämlich ein großes und mächtiges Volk, desgleichen vorhin nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird zu ewigen Zeiten für und für!
Joel ist der Prophet des heiligen Geistes und des Tages der Pfingsten. Die Stimme der Posaune ist das Brausen des gewaltigen Windes; das Rufen auf dem heiligen Berge ist die Verkündigung der großen Taten Gottes; das Erzittern der Leute ist das bange Fragen: was sollen wir tun? Ein finstrer Tag in Wolken und Nebel war's für die gottlosen Spötter, die da lästerten: sie sind voll süßen Weins. Aber wie die Morgenröte sich ausbreitet über die Berge, so war's für alle Jesus-Freunde und heilsverlangenden Seelen, Beides unter Juden und Heiden. Und jene ersten drei Tausend sind nur der geringe Anfang des großen und mächtigen Volks, desgleichen vorhin nicht gewesen und hinfort nicht sein wird; denn „nach Seinem Siege werden Ihm seine Kinder geboren werden wie der Tau aus der Morgenröte“. O, es tut allen kleingläubigen und verzagten Herzen wahrlich not, dass sie mit dem Propheten auf die Höhe fahren und anschauen die herrlichen Siege unseres großen Heilandes. Schämen müssten wir uns, wenn das Geschrei der gottlosen und ungläubigen Rotte uns auch nur einen Augenblick das Herz entfallen ließe und den freudigen Mut lähmte. Wer hat so große Taten Gottes aufzuweisen als das Christenvolk? zu wem hat der Herr sich so weltüberwindend bekannt als zu uns? wer streitet unter einer solchen weiß und roten Fahne als die erlösten Gotteskinder, die besprengt sind im Herzen mit reinem Wasser und gewaschen mit dem Blut des Lammes? - Darum lasst uns doch aufschauen auf Jesum und laut rufen: Hie Schwert des Herrn und Gideon! (Nikolaus Fries)