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Hosea 10,12

Hosea 10,12

Andachten

Säet Gerechtigkeit und erntet (nach dem Maß der) Liebe; und pflüget ein Neues, weil es Zeit ist, den HErrn zu suchen, bis dass Er komme und regne über euch Gerechtigkeit.

Dass der HErr komme, war die Hoffnung Israels. Wohl bezeigte sich der Gott Abrahams Seinem Volk mannigfaltig; aber dass der HErr in noch fühlbarerer Weise kommen werde, um alles zurecht zu bringen, was unter den Menschen verkehrt ist, das war durch die Propheten verheißen. Dieses Sein Kommen stellte man sich mit einem Gericht verbunden vor - denn wie sollte sich Gott ohne weiteres mit Menschen verbinden können, die so wären, wie sie sind! Demgemäß predigt auch Johannes der Täufer so vom Kommen des HErrn, dass alle, die nicht bereit sein würden, von Ihm verworfen werden sollten.

Der HErr, in Jesus erschienen, ist nun freilich zunächst nicht als Richter gekommen, sondern als Einer, der dem Gericht entreißen will. Aber Sein Kommen zum Gericht bleibt doch nicht aus. Und wenn wir jetzt an Sein Wiederkommen denken: Wem ist nicht bange davor? Immerhin bleibt die Predigt auf die Zukunft des HErrn hin eine ernste. So war's für Israel, dem sie als eine Aufmunterung zur Bekehrung dienen sollte. Sie ist's noch mehr für uns, die wir jetzt gewiss wissen, dass, wenn die Zeit erscheint, ein Ernst gemacht werden wird mit allem, was seit Jahrtausenden verkündigt worden ist.

„Zeit ist's, den HErrn zu suchen, bis dass Er komme“, sagt schon Hosea, der es nahe machen muss, weil er die eigentliche Stunde nicht weiß - wie auch wir die Zukunft Christi immer als nahe nehmen müssen!

In jetziger Zeit aber dürfen wir ja wohl sagen: „Es ist Zeit, den HErrn zu suchen“; denn wie schnell, wie schnell kann die letzte Zeit uns überraschen! Wer's denn hört, vernimmt und fühlt, dass der Verzug gefährlich ist, der folge dem Rat des Hosea, wenn er sagt: „Säet Gerechtigkeit und erntet Liebe, pflüget ein Neues!“ Mit dem letzteren will er sagen, dass sie sich zu einer gründlichen Umänderung und Bekehrung ihres harten, ungebrochenen Herzens hergeben sollten. Lassen wir's denn auch uns sagen, dass wir es - wenn wir beim Kommen des HErrn Gnade und Liebe hoffen wollen - auf eine Aussaat der Gerechtigkeit abheben! Wir säen aber Gerechtigkeit schon damit, dass wir Buße tun und kindlich glauben, um aus Gnaden gerecht zu werden; sodann damit, dass wir als Gerechtfertigte gerecht werden nach allen Beziehungen gegen unsre Mitwelt. Ach, wie viel tun wir doch immer noch in Hass und Stolz und Neid und Geiz und Eigensinn - auch wenn wir Christus kennen! Und das alles ist eine Aussaat der Ungerechtigkeit, mit welcher wir wieder Hass, schwere Gerichte, die bis in die Verdammnis reichen können, ernten werden!

„Pflüget ein Neues“, so hören wir's doch! Und „säet Gerechtigkeit“ mit Liebe, Sanftmut, Keuschheit, damit ihr Liebe, und nichts als Liebe, vom kommenden Heiland erntet! Denn Er wird über alle Menschen „Gerechtigkeit regnen lassen“. Sei's zum Heil, so dass sie als Gerechte eingehen dürfen in ihres HErrn Freude! Oder zum Gericht, dass sie als Verfluchte ins höllische Feuer gehen!

Wer's hört, lasse sich weisen! Der HErr ist nahe! (Christoph Blumhardt)


Es ist Zeit, den Herrn zu suchen.

Dieser Monat April soll seinen Namen von dem lateinischen Wort aperio haben, welches „öffnen“ bedeutet, weil alle Knospen und Blüten nun aufgehen, und wir nun anlangen an den Pforten der Blumenzeit. Liebe Seele, wenn du noch nicht errettet bist, so möge sich doch heute dein Inneres dem Herrn erschließen, gleichwie sich in diesen Tagen die ganze erwachende Natur erschließt. Jede sich entfaltende Blume mahnt dich, dass es Zeit sei, den Herrn zu suchen. Bleibe nicht im Missklang mit den Jubelhymnen der Schöpfung, sondern lass dein Herz aufblühen und Knospen treiben in heiligem Verlangen. Du sagst mir, dass warmes, jugendliches Blut in deinen Adern rollt; dann weihe, ich beschwöre dich darum, deinen Jugendmut dem Herrn. Es war eine unaussprechliche Seligkeit für mich, als ich in früher Jugend zur lebendigen Hoffnung berufen ward, und ich konnte den Herrn Tag für Tag nicht genug dafür preisen. Die Erlösung ist unschätzbar, sie mag kommen, wann sie will; aber, wahrlich, eine frühe Erlösung ist doppelt köstlich! Ihr Söhne und Töchter, weil ihr sterben könnet, ehe ihr eure Lebensreife erlangt, rufe ich euch zu: Es ist Zeit, den Herrn zu suchen!“ Ihr, die ihr die ersten Anzeichen der schwindenden Kräfte fühlt, verzieht nicht; dieser hohle Husten, dieses schwindsüchtige Aussehen sind Warnungen, die ihr nicht geringschätzig übersehen dürft; für euch ist's hohe Zeit, den Herrn zu suchen. Habe ich nicht graue Haare entdeckt unter euren sonst so üppigen Locken? Die Jahre fliehen davon und der Tod eilt mit hastigen Schritten herbei; so möge denn jeder wiederkehrende Frühling euch aufs Neue spornen, euer Haus zu bestellen. Liebe Seele, wenn du in den Jahren vorgerückt bist, so will ich dich ermahnen und flehen: Warte nicht länger. Heut ist noch ein Tag der Gnade, sei dankbar dafür; aber du hast nur noch wenig Zeit und mit jedem Glockenschlag wird sie kürzer. Hier im stillen Kämmerlein, am ersten Abend eines neuen Monats, rede ich aus dem Innersten meiner Seele, als Gottes Diener, mit dir, und halte dir diese Ermahnung vor: „Es ist Zeit, den Herrn zu suchen.“ Nimm dies Wort nicht leicht, es ist vielleicht der letzte Ruf an dich zur Rettung vom Verderben, die letzte Silbe von den Lippen der Gnade. (Charles Haddon Spurgeon)

Predigten

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