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Hesekiel 34,11

Hesekiel 34,11

Andachten

Ich will Mich selbst Meiner Herde annehmen, und will sie suchen. in den ersten Zeiten der Welt sind die Menschen nur in Geschlechter eingeteilt gewesen, da man denn wahrnehmen konnte, dass die Geschlechter Seths, Sems und Abrahams in Ansehung der Gnadenmittel vor andern gesegnet waren. Nachdem die meisten Menschen in Völker eingeteilt waren, erwählte Gott das Volk Israel aus allen Völkern, und gab ihm besondere Vorzüge: im neuen Testament aber ist aus Juden und Heiden ein Volk entstanden, welches das Christenvolk heißt. Es ist aber bekannt, dass über die ehemaligen Geschlechter der Patriarchen, über das Volk Israel, und über das Christenvolk vielerlei Schicksale gegangen sind. Die Glieder derselben haben zuweilen eine gemeinschaftliche Ruhe und Freiheit genossen, zuweilen aber sind sie gedrückt und zerstreut worden. Diese Schicksale haben zuweilen die Gläubigen mit den Ungläubigen, doch am meisten jene betroffen, von denen viele sogar als Schlachtschafe getötet worden sind. Wenn nun die Schafe Gottes zerstreut, und ein Raub der wilden Tiere sind, und überdies, wie der HErr Ezech. 34. klagt, faule, eigennützige und harte Hirten haben: wessen sollen sie sich trösten? Sie sollen sich des HErrn trösten, der nicht aufhört, ihr Hirte zu sein. Er rufet Seinen Schafen mit Namen, Er sieht auf sie, sie mögen sein, wo sie wollen. Er ist ihnen nahe. Man bedenke, was David Ps. 23. aus dem Hirtennamen Gottes für gläubige Schlüsse gemacht hat, da er sagte: Der HErr ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue, und führt mich zum frischen Wasser. Er erquickt meine Seele: Er führt mich auf rechter Straßen um Seines Namens willen usw. Man bedenke auch, welche große Dinge Jesus mit Seinem wahrhaftigen Munde Seinen Schafen Joh. 10. verheißen habe. Was aber die Verfassung der ganzen Herde Gottes betrifft, so nimmt sich der treue Hirte derselben zur rechten Zeit hilfreich an, und bringt die zerstreuten Schafe wieder in eine neue gesegnete Verbindung unter ihnen selbst, worin ein großer Teil ihrer Glückseligkeit besteht. So wurden die Israeliten nach der babylonischen Gefangenschaft wieder zusammen gebracht, so die Christen nach dem Ende einer jeden Verfolgung. Und so wird auch in der künftigen Zeit, wenn das Zerstreuen des heiligen Volks ein Ende haben wird (Dan. 12,7.), an Israel völlig erfüllt werden, was Ezech. 34,12.13.14.15. usw. steht. Gott sucht zu allen Zeiten die verlorenen Schafe: Er sucht aber auch Seine schon gefundenen, die Seine Herde sind, zusammen, insofern sie vorher zerstreut waren, denn Sein ewiger Vorsatz bringt es mit sich, dass nicht jedes für sich bleibe, sondern dass sie alle mit einander Eine Herde seien, und Eine Weide genießen und dass die Glieder Seines Leibes einander zum geistlichen Wachstum Handreichung tun, welche ohne eine äußerliche Verbindung nicht möglich ist. Auch jetzt, da man sagen muss: es ist böse Zeit, und da die Herde Christi noch zerstreut ist, sollen Kinder Gottes dennoch einander lieben, für einander beten, und ein jedes dem andern mit der Gabe, welche es empfangen hat, dienen. Sie sollen untereinander Gemeinschaft haben, dabei aber soll ihrer aller Gemeinschaft mit Gott dem Vater und Seinem Sohn Jesu Christo sein; sie sollen von der Gleichheit des Sinnes und der geistlichen Handreichung, die in der Liebe geschehen muss, so viel zu erreichen trachten, als bei der bösen Zeit möglich ist. Die Aussicht auf bessere Zeiten ist ein Stück der Hoffnung, und wehrt dem Ärgernis, das man an den Wegen und Gerichten Gottes nehmen könnte. Indessen gebe sich ein Jeder Gott als ein Werkzeug zur Erfüllung Seiner Verheißungen hin; denn wer ist, der diese geringen Tage verachte? (Zach. 4,10.) Aus sehr vielen Bemühungen und Werken, welche Kleinigkeiten zu sein scheinen, entsteht endlich durch Gottes Weisheit und Kraft etwas Großes. Aber wie viele nicht zerstreute, sondern gar verlorene Schafe sind noch in der Welt! Diese sucht der gute Hirte Jesus durch den Dienst Seiner Knechte, und wer merkt, dass er so gesucht werde, lasse sich finden, und den neunundneunzig Schafen Jesu, die in der Wüste auf der Weide gehen, beifügen. (Magnus Friedrich Roos)

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