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Jesaja 6,3

Jesaja 6,3

Andachten

Und einer rief zum anderen und sprach: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll.“
Alles, was die Erde füllt, sagen die Himmlischen, ist Gottes Besitz, zeigt Gottes Größe und macht seinen Reichtum sichtbar, und darum, weil die Erde nichts hat, was nicht Gottes wäre und nicht seine Herrlichkeit offenbarte, preisen sie den Herrn der Heerscharen als den Heiligen. So sehen die himmlischen Augen die Welt an. Wenn die Erde von oben her betrachtet wird, macht alles, was sie beherbergt und was in ihr geschieht, Gottes Heiligkeit offenbar. Auf unserem Standpunkt gibt es dagegen Rätsel, die dunkel bleiben, sowohl in der Natur als in der Geschichte, sowohl da, wo noch kein Mensch mit seiner Arbeit die Erde verändert hat, als auch da, wo der Mensch als Herr Der Erde seine Spuren in ihr Antlitz grub. Weltenräume dehnen sich ohne Ende; was füllt sie? Sterne zerbrechen; trugen auch sie Lebendes, das mit ihrem Sturz zerbrach? Im irdischen Bereich gibt es nichts als Sterbliches und jedes Leben wird durch den Tod anderer ernährt. Darum sind die Pflanzen und Tiere überreich mit den Waffen ausgerüstet, die sie geschickt machen, das Leben der anderen zu vernichten, um ihr eigenes zu erhalten, und da, wo der Mensch an die Arbeit geht, entstehen nicht nur Gärten, sondern auch Verwüstungen. Hätte der Prophet gesagt: die Serafim verhüllten ihr Angesicht, als sie auf die Erde schauten, so brächte uns dies keine Überraschung. Nun hat er aber gesagt: weil ihr Angesicht Gott zugekehrt war, darum bedeckten sie es, und weil sie auf die Erde sahen, in der alles Gottes ist, riefen sie: Heilig, heilig, heilig ist Er, so dass die Schwellen bebten. Wir können unser menschliches Auge nicht mit dem der Himmlischen vertauschen; aber ein starker Trost und reicher Besitz ist uns mit der Gewissheit gegeben, dass die Erde von oben her betrachtet keine Verhüllung der göttlichen Herrlichkeit bewirkt, weil sie von oben her keinen Tod sehen ohne das aus ihm erwachsende Leben, keine Schuld ohne die sie richtende und sühnende Gerechtigkeit und keine gegenwärtige Not ohne die aus der Gegenwart entstehende Zukunft. Diese Kunde von der himmlischen Weltbetrachtung ist uns unentbehrlich, damit wir uns nach der Regel des Glaubens auf unserer Erde und in unserer Welt bewegen als in Gottes Eigentum.
Mir scheint es oft, ich sei, Herr, heiliger Gott, in der Fremde, weit weg von Dir. Ich stehe aber in deinem Eigentum auch in meinem irdischen Stand und an allem, was aus deiner Schöpferhand hervorgegangen ist, finden sich die Züge Deiner Majestät. Ich will es nicht vergessen, dass ich nichts in die Hand nehmen kann, was nicht Dir gehört. Hilf mir, dass ich Dein Werk nicht verderbe. Amen. (Adolf Schlatter)

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at/23/jesaja_6_3.txt · Zuletzt geändert: von aj
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