Der Herr hat offenbart seinen heiligen Arm, vor den Augen aller Heiden, dass aller Welt Ende sieht das Heil unseres Gottes. Weicht, weicht! zieht aus von dannen und rührt kein Unreines an, geht aus von ihr, reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt!
Auf Golgatha ist der heilige Arm des Herrn offenbart. Israel, das Volk des Eigentums, hat diesen heiligen Arm nicht erkannt. Einen gekreuzigten Messias wollen sie nicht, der ist ihnen ein Gräuel und Abscheu, und sie geben ihren Toten Steine mit in den Sarg, dass sie den Zimmermannssohn aus Nazareth werfen sollen, wenn sie Ihm begegnen. Ach, die Verblendeten, die Unglückseligen! Aber vor den Augen der Heiden ist der heilige Arm des Herrn offenbart. Pontius Pilatus war der Erste, der Etwas merkte, da er die Inschrift schrieb für das mittlere Kreuz. Und mit dieser Inschrift haben sie das Jesuskreuz hinausgetragen in alle Welt, auch in die deutschen Wälder und übers Weltmeer; und tragen's noch immer weiter und weiter, das aller Welt Ende sehe das Heil unseres Gottes. Trägst Du es denn auch mit, der Du dies liest? Die stille Woche ist eine Zeit, da der Herr seine Tenne fegt, die Worfschaufel ist in seiner Hand, dass Er die Spreu sondere von dem Weizen. Darum heißt es: weicht, weicht! zieht aus von dannen! nämlich von der lauten und lustigen Welt, die ins Verderben rennt mit Jauchzen! - rührt kein Unreines an, nämlich was vom Fleische befleckt und von der Begierde besudelt ist! reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt! nämlich, das Kreuz an der Stirn, und darunter die unheiligen Gedanken, das geht nicht; das Kreuz auf der Brust, und im Herzen das unreine Begehren, das ist vor Ihm ein Gräuel. Nun, liebster Jesu, wir geben uns in Deine Zucht, dass Du uns heiligest durch und durch an Leib, Seel' und Geist; der Du den Jüngern die Füße wuscht, ehe Du sie mitnahmst in den Ölgarten, siehe, wir bedürfen dessen auch! ach, nimm mich hin, so wie ich bin, gestalt' Du mich nach Deinem Sinn! und dann gebrauche mich, dass ich Dein Kreuz trage und allen Heiden Dein heiliger Arm offenbar werde! (Nikolaus Fries)