Jesaja 51,9
Andachten
Wohlauf, wohlauf, ziehe Macht an, du Arm des Herrn! wohlauf, wie vor Zeiten von Alters her! Bist du nicht der, so die Stolzen ausgehauen, und den Drachen verwundet hat? Bist du nicht, der das Meer der großen tiefen Wasser austrocknete? Ich, Ich bin euer Tröster. Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben, die als Heu verzehrt werden?
Die Geschichte des Heils auf Erden ist eine Sieges - Geschichte, und wer davon sagt und finget, der stimmt ein Triumphlied an, wie Moses und Mirjam am jenseitigen Ufer des Schilfmeers. Der Herr ist der Sieger, und muss auch Sieger bleiben, weil Er der Herr ist, der Himmel und Erde gemacht hat. Aber freilich, dem Sieges-Gesang vorher ging die Drangfal im Knechthause Ägyptens; und ob auch die Stolzen oftmals ausgehauen sind, sie heben doch wieder den Nacken; und ob auch der Drache verwundet ist, er kann noch immer in die Ferse stechen. Soll uns Das aber verzagt und mutlos machen? - Das sei ferne! Da wir auf dem Boden der heiligen SiegesGeschichte stehen, da wir eine solche Zeugen - Wolke hinter uns haben, so wäre es eine Beleidigung und Ehrenkränkung des allzeit fiegreichen Gottes, wenn wir auch nur einen Augenblick an Seiner Siegesmacht zweifeln wollten. O, wie klingt es doch gleich hellen Posaunen durch die Jahrhunderte und Jahrtausende zu uns herüber: Ich, Ich bin euer Tröster! - Das tut uns nun aber auch Not zu diesen unsern Zeiten, und sollen dessen eingedenk sein, dass wir's ergreifen, als eine gute Wehr und Waffe, denn die Stolzen geberden sich, als wären sie noch niemals ausgehauen, und der alte Drache tut, als wären seine Wunden gar nicht tödtlich, denn diese Feinde wissen's wohl, dass Viele sich leicht einschüchtern und bange machen lassen. O, ihr Stolzen! ihr seid ja doch nichts als Menschen! ihr müsst ja doch sterben und wie Heu verzehrt werden! O, Du alter Drache, Du Feind Gottes und der Menschen, ein Wörtlein kann Dich fällen! Gott sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat, durch unsern Herrn Jesum Christum! (Nikolaus Fries)