Jesaja 49,13

Andachten

Jauchzet ihr Himmel, freue dich Erde, lobt ihr Berge mit Jauchzen; denn der HErr hat Sein Volk getröstet, und erbarmt Sich Seiner Elenden.
Gott hatte durch Jesajas vom vierzigsten Kapitel an bis auf das achtundvierzigste mit großem Nachdruck weissagen lassen, wie die Zerstörung Jerusalems durch die Chaldäer, die babylonische Gefangenschaft, und der vermeinte Sieg, welchen die Abgötterei der Heiden dadurch erhalten zu haben schiene, Seiner Ehre nicht nachteilig sei, und Seinen Ratschluss in Ansehung Israels nicht vernichte; wie Er dann nicht nur durch Seinen Knecht Cores dem Volk Israel eine Erlösung aus der babylonischen Gefangenschaft verschaffen, sondern auch zu rechter Zeit Seinen eingeborenen Sohn, dem ein Vorläufer den Weg bahnen werde, in die Welt senden, und durch Ihn sowohl Israel, als auch den Heiden ein großes Heil gewähren werde. Die Erlösung aus der babylonischen Gefangenschaft war, um des Zusammenhangs willen, den sie mit der Ehre Gottes und mit der Sendung des Messias hatte, so wichtig, dass Jes. 44,23. ihretwegen gesagt wird: jauchzt ihr Himmel, denn der HErr hat’s getan: rufe du Erde hienieden; ihr Berge frohlocket mit Jauchzen, der Wald und alle Bäume drinnen; denn der HErr hat Jakob erlöst, und ist in Israel herrlich.

Nachdem nun obiges geweissagt war, so gab der Geist Gottes, welcher den Propheten des Alten Testaments die besonderen Schicksale der christlichen Kirche, die aus Juden und Heiden bestand, nie offenbaren wollen, dem Jesajas einen Blick auf die entferntesten Zeiten, und ließ ihn von der Bekehrung Israels, welche noch jetzt zukünftig ist, und welche auch Paulus Röm. 11,25.26. verkündigt, und aus Jes. 59,20. bewiesen hat, weissagen. Hier kommt nun kein Babel, aber auch kein Cores mehr vor. Die Not Israels wird aber als sehr groß beschrieben, s. Jes. 49,14. 51,7.19.20.21. 54,6.11. Die Feinde Israels sind zu dieser Zeit nicht die Chaldäer, sondern gewisse Leute, welche der Prophet Schinder oder Tyrannen nennt, wie auch Anhänger einer falschen Kirche, die er Kap. 57,3. eine Hure nennt, und eines Königs, dessen V. 9. gedacht wird. Dem Volk Israel wird zum Trost in dieser Not der Messias vor die Augen gemalt, wie Er in Seinem schweren Leiden von allen Menschen verlassen gewesen, und doch gläubig geblieben sei und obgesiegt habe. Es wird auch dem Volk die Versicherung gegeben, dass es wie der Messias selber aus der Not werde errettet werden, und alsdann seinen ehemaligen Unglauben bereuen, Jes. 53. Die Errettung selber wird dem Messias selbst unmittelbar zugeschrieben, wie Er denn dazu keine tauglichen Werkzeuge finden wird, Jes. 63. Das Heil, welches dem Volk Israel alsdann widerfährt, ist nach der Weissagung des Propheten viel vollständiger, herrlicher und dauerhafter als jenes, welches ihm durch die Erlösung aus der babylonischen Gefangenschaft widerfuhr. Wegen dieses Heils nun sagt der Geist Gottes: jauchzt ihr Himmel und die ihr drinnen wohnt, freue dich Erde, und die ihr darauf wohnt, lobt ihr Berge, und die ihr auf denselben wandelt, mit Jauchzen; denn der HErr hat Sein Volk, das traurig war, getröstet, und erbarmt Sich Seiner Elenden. Auch dieser Spruch beweiset, dass Sünder durch Traurigkeit und Elend zur Erfahrung des göttlichen Trostes und der göttlichen Erbarmung zubereitet werden, und Gott für diese Führung ein großes und allgemeines Lob gebühre. Was ganzen Völkern widerfährt, widerfährt auch in gewissem Maße einzelnen Menschen. (Magnus Friedrich Roos)


Singet, ihr Himmel, freue dich, Erde; lobet, ihr Berge, mit Singen; denn der Herr hat sein Volk getröstet und erbarmet sich seiner Elenden.
So süß sind die Tröstungen des Herrn, dass nicht nur die Heiligen selber davon singen, sondern sogar der Himmel und die Erde in den Gesang einstimmen können. Es gehört etwas dazu, einen Berg singen zu machen; und dennoch ruft der Prophet einen ganzen Chor von ihnen auf. Libanon und Sirion und die hohen Berge von Basan und Moab, er möchte sie alle singen lassen von der Gnade Jahwes gegen sein Zion. Können wir nicht auch Berge der Schwierigkeiten, des Leidens, der Dunkelheit und der Arbeit zu Gelegenheiten machen, um unsren Gott zu loben? „Lobet, ihr Berge, mit Singen!“

Mit diesem Wort der Verheißung, dass unser Gott sich seiner Elenden erbarmen will, ist ein ganzes Glockenspiel verbunden. Hört die Klänge: „Singet!“ „Freue dich!“ „Lobet mit Singen!“ Der Herr will, dass sein Volk sich freuen soll über seine nie aufhörende Liebe. Er will uns nicht traurig und zweifelnd haben; Er verlangt von uns die Verehrung gläubiger Herzen. Er kann uns nicht im Stich lassen; warum sollten wir seufzen und stöhnen, als wenn Er es tun würde? O, dass wir eine wohlgestimmte Harfe hätten! O, dass wir Stimmen hätten wie die der Cherubim vor dem Throne! (Charles Haddon Spurgeon)

Predigten

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