Jesaja 43,13
Andachten
“Ich bin, ehe denn nie kein Tag war und ist Niemand, der aus Meiner Hand erretten kann; Ich wirke, wer will es abwenden?“
Da hören wir’s, wie es um den übel bestellt sein mag, der einem Gericht verfällt und sich selbst helfen will, und um ein Land und um ein Volk, das im Ungehorsam steht, wenn es sich, bei vorkommenden Gerichten, durch eigenes Vornehmen entziehen will. Ein König, den Gott verderben will, wie es damals geschah, mag noch so viele Bündnisse schließen, und noch so viele Menschen, dazu Wagen und Rosse und Wehrmittel aller Art zusammenbringen, - sie können ihn nicht erretten; ein Mensch kann sich wider Gott nicht helfen. Da meint Einer, er könne sich, wenn das oder das erfolgt, mit dem und dem helfen und retten, wie wenn er des lieben Gottes spotten dürfte. Nun, darauf bezieht sich unser Spruch. Hat einmal Gott wider Jemand etwas vor, so kann dem nichts mehr helfen, als höchstens, - und das dann in der Regel sicher, - aufrichtige Buße und Demütigung vor Gott. Das kann allein helfen, während allem aufbieten, um ohne Gott sich selbst zu helfen, fast einem Trotze gleich sieht. Wie aber Buße hilft, ist uns mit Ninive gezeigt, welchem der Untergang nach vierzig Tagen angekündigt wurde, da es aber Gott wieder reute, weil alles Buße tat im Sack und in der Asche.
Es geschieht allerlei in der Welt, wo man es klar sieht, dass es der HErr ist, Der’s tut; und dennoch läuft man bis ans Ende der Welt, um Mittel oder Menschen zu suchen, die’s wieder abwenden sollen. Dagegen hätten wir oft Ursache, uns zuerst unter die gewaltige Hand Gottes zu demütigen und ruhig zu bleiben, ohne so viel Abenteuerliches vorzunehmen, uns zu helfen. Je abenteuerlicher das ist, womit wir uns helfen wollen, desto gottwidriger; und abwenden kann man auf diese Weise doch nichts von dem, was Gott beschlossen hat, wie man zur Genüge erfährt. Aber mit kindlicher Buße und wahrem Glauben und Vertrauen lässt sich viel, oft das Größte, ohne viele Umstände zu Wege bringen, wenn man es denn Gott allein machen lässt, und aus Gnaden von Seiner Hand sucht. Mögen wir’s täglich mehr lernen, und unter Seinen Schutz und in Sein Erbarmen zu stellen. Solch Vertrauen zu stärken, ist der HErr JEsus erschienen, wie wir heute lesen im Lehrtext. (Christoph Blumhardt)