Jesaja 40,3
Andachten
Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg, macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserem Gott.
Soll der Heiland zu uns kommen, dann müssen alle Berge erniedrigt werden, die ihm den Weg versperren. Niedergerissen muss werden der Berg des Stolzes, der meint: Ich bin reich und bedarf nichts. Der Berg des Selbstvertrauens, das von Gnade nichts wissen will. Das Trotzen und Verzagen, das darin gleich ist, dass es sich nicht unter die Gnade allein beugen will. Alle Berge müssen erniedrigt werden, und wir müssen ganz niedrig, ganz klein und arm werden. Haben wir dem Herrn nun schon also den Weg bereitet? Und alle Täler sollen erhöht werden „Das sind die Täler und Sümpfe des irdischen Sinns und der fleischlichen, weltlichen Lüfte.“ Die Herzen in die Höh! Erhebt zum Himmel eure Herzen. Macht euch los von der Erde, ob's nun die an sich unschuldigen Marthasorgen sind, die so viel Unruhe machen von früh bis spät und so leicht uns das Eine, was Not tut, vergessen lassen; oder ob's die sündige Fleischeslust ist, Augenlust und hoffärtiges Wesen. Kommt heraus aus den verborgenen Tiefen und dunklen Abgründen, heraus und empor an Gottes Licht. Heiligt Gott den Herrn in euren Herzen. Ohne Heiligung kann Niemand Gott sehen. - Und was ungleich ist, soll eben, und was höckrig ist, soll schlicht werden. Das ist das schwerste Hindernis, was dem Herrn den Weg zu unserem Herzen versperrt, die innere Unwahrheit, da wir meinen, wir hätten Buße und Glaube, und haben sie nicht. Darum ruft Johannes in der Wüste den Pharisäern entgegen: „Ihr Otterngezücht, seht zu, tut rechtschaffene Früchte der Buße.“ Ihr Gläubigen, die ihr die Welt im Herzen tragt, was legt ihr die unheiligen Hände an die Krippe zu Bethlehem, an das Kreuz auf Golgatha. Seht zu, tut rechtschaffene Früchte der Buße. Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Aber zu den Unaufrichtigen kann es nimmermehr kommen. So werdet wahr in Buße und Glaube. (Adolf Clemen)
Bereitet dem Herrn den Weg.
Die Himmel haben Jesus aufgenommen; aber wenn auf Erden alles erfüllt und zubereitet sein wird, so wird der ewige, treue Gott Seinen Sohn zum zweiten Male senden. Ja, der Herr ist schon im Worte und mit Seinem Geiste in unsere Mitte getreten. Und was hat Er gesprochen? Tut Buße, dann komme ich wieder zu euch, dann kann ich euch Erquickungszeiten schenken, dann will ich mein himmlisches Königreich unter euch aufrichten. Die Enden der Erde werden mein Eigentum werden. Wann bricht Heil an für kleine Kreise, für die Gemeinde des Herrn, für die ganze Welt? Wenn wir Buße tun, sagen uns die Apostel. Wir wollen keine Bedenken äußern und Zweifel laut werden lassen, wir wollen Gott keinen Damm entgegensehen, sondern aufrichtig Buße tun. Bleibe du nicht zurück! Überlas es nicht andern, sondern bereite mit den Weg dem großen Herrn. Mach auch du ernst und tue auch du Buße. Wer weiß, Gott möchte uns gnädig sein, sich über uns erbarmen und ein Ende machen der großen Not unter Seinen Gläubigen. Lasst uns Einkehr halten, die Gnade ist vor der Tür. Alles wird bald anders werden, lasst uns nur selber Buße tun und dann ernste Bußprediger sein unter unseren Mitchristen. Gehen wir mit gutem Beispiel voran, andere werden nachfolgen, und bald wird der Bußgeist weitere Kreise ergreifen, erwecken, zum Heiland führen. Wo Buße ist, da ist Erquickung, Bußzeiten sind Segenszeiten. Der Herr kommt zu den Bußfertigen. „Mache dich auf, werde licht, denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn gehet auf über dir.“ (Markus Hauser)