Jesaja 31.5
Andachten
Und der Herr Zebaoth wird Jerusalem beschirmen, wie die Vögel tun mit flügeln, schützen, erretten, darinnen umgehen und aushelfen. Kehrt um, ihr Kinder Israel, die ihr sehr abgewichen seid!
Kehrt um! spricht der Herr, über dem furchtbaren Abfall dieser Zeit und über all' seinen abgewichenen Kindern! - Das Jahr ist bald dahin! ich gedenke in der abendlichen Stille meines Abweichens, meiner Untreuen, meines Strauchelns und Fallens! ich bekenne und beklage es vor Dir, als in einem stillen Beichtstündlein, mein Herr und mein Gott, dass nur Deine Gnade und unverdiente Geduld mich erhalten und bewahret hat! längst, längst wäre ich dahingerafft und hätte empfangen was meine Taten wert sind, wenn nicht Dein auserwählter, lieber Sohn, mein Herr und meiner Seelen Heiland, es gehalten hätte, was Du verheißen hast. Er ist es ja, Der Jerusalem beschirmt hat, wie die Vögel tun mit Flügeln. Hat Er's doch selbst über der Stadt bezeugt: Wie oft habe ich Dich und Deine Kinder mit Dir versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein sammelt unter ihre Flügel. Also bin auch ich beschirmt, geschützt und errettet worden in diesem Jahre. Er ist es ja auch, der umhergegangen und ausgeholfen hat, Allen, die vom Teufel überwältigt waren und Seine Hände haben wohlgetan und gesund gemacht. Er hat auch mir wohlgetan mit Seiner Wunderhilfe, und ist mir nachgegangen, ein ewig treuer Hirte! Dafür preist Dich meine Seele, o Jesu, in dieser Abendstunde, da das Jahr sich neigt. Dein Wort und Rufen: Kehrt um! soll auch nicht vergeblich an mir sein. Das sei mein Geloben: Umkehren will ich von meinen Irrwegen, und ich bitte Dich, so hilf mir zurecht, führe mich auf rechter Straße um Deines Namens willen! umkehren will ich aus meinem Kleinglauben, Sorgen, Zagen, und bitte Dich: stärke mir den Glauben! umkehren will ich von meiner Halbheit und Gleichgültigkeit, weltlichem Wesen und irdischem Sinn und bitte Dich: Mache, dass mein Eifer glühe! So darf ich mich getrost Deines Beschirmens, wie die Vögel tun mit Flügeln, Deines Schützens und Errettens, Nachgehens und Aushelfens getrösten für Zeit und Ewigkeit. Amen! (Nikolaus Fries)
Der Herr Zebaoth wird Jerusalem beschirmen, wie die Vögel tun mit Flügeln.
Mit raschen Flügeln eilt der Muttervogel zum Schutze der Jungen herbei. Er versäumt keine Zeit auf dem Wege, wenn er kommt, sie mit Futter zu versorgen oder sie vor Gefahr zu behüten. So will der Herr wie auf Adlersflügeln zur Verteidigung seiner Erwählten kommen; ja, Er will auf den Fittichen des Windes daher fahren.
Mit ausgebreiteten Flügeln bedeckt die Mutter ihre Kleinen in dem Neste. Sie verbirgt sie, indem sie mit ihrem eignen Körper sie deckt. Die Henne leiht ihre eigne Wärme ihren Küchlein, und macht ihre Flügel zu einem Hause, worin sie heimisch wohnen. So wird Jahwe selber der Schutz seiner Erwählten. Er selbst ist ihre Zuflucht, ihre Wohnstätte, ihr Alles.
Wie die Vögel, die fliegen und bedecken, (denn das hebräische Wort bedeutet beides) so will der Herr für uns sein: und dies will Er zu wiederholten Malen und mit Erfolg sein. Wir sollen vor allem Übel bewahrt und beschirmt werden: der Herr, der sich den Vögeln vergleicht, wird ihnen nicht in ihrer Schwäche gleichen, denn Er ist Jahwe Zebaoth. Dies sei unser Trost, dass die allmächtige Liebe uns rasch beistehen und sicher bedecken wird. Der Flügel Gottes ist schneller und weicher als der eines Vogels, und wir wollen unter seinem Schatten fortan und auf ewig vertrauen. (Charles Haddon Spurgeon)