Jesaja 30,18
Andachten
Der Herr harret, dass Er euch gnädig sei.
Vergeblich suchen heute manche in Systemen und Satzungen, in Lehren und neuen Einrichtungen Ruhe für ihre Seele. Suchend sind viele, und sie eilen von Ort zu Ort und von Kirche zu Kirche, um endlich das Beste zu finden. Vergebliches Mühen! O wanke und schwanke nicht! Es ist ein köstliches Ding, dass das Herz durch Gnade befestigt wird. Bei ergrauten Brüdern, die erfahren sind in den Wegen Gottes und viel gearbeitet haben im Weinberge des Herrn, kannst du manches lernen. Sie werden es dir bezeugen, dass nicht hier und nicht dort, sondern nur in Jesus allein wahre Ruhe zu finden ist. Niemand und nichts kann Ruhe geben, nur Jesus allein. Alles ist eitel unter der Sonne; Gott ist die Ruhe. Wieviel ist doch gewonnen, wenn du das erkannt hast! Vergeude deine Zeit nicht, eile der Lebensquelle zu, blicke nur auf Jesus! Forsche in der Bibel, lies mit ernstem Flehen Ev. Johannes 14.-15.-16. und Apostelgeschichte 2 und 10, und der Tröster, der Heilige Geist, wird sich auch dir herrlich offenbaren. Dann wirst du ein Gesalbter des Herrn werden. Diese Dinge sind einfach und klar, sie verwirren ein lauteres Herz nicht. An den Herrn, deinen Gott, nicht an Menschen sollst du gebunden werden. Gott will dich freimachen. Übergib dich Ihm. Suche stille Stunden, wo du dich dem Herrn weihst und Ihn mit dir reden lassest. Durch Seine Gnade allein nimmst du zu in dem Herrn und wachsest in der Erkenntnis. Groß wird dein Glück sein, denn mitten im bewegten Leben, bei aller Arbeit und Mühe wirst du in Gott Frieden haben. Das ist ein seliges Leben. (Markus Hauser)
Darum harret der Herr, dass Er euch gnädig sei.
Gott verzieht zuweilen mit der Erhörung des Gebets. Uns sind in der Heiligen Schrift verschiedene Beispiele hierfür aufbewahrt; Jakob empfing vom Engel den Segen nicht bis gegen Tagesanbruch; er musste die ganze lange Nacht mit ihm darob ringen. Das arme griechische Weib aus Syro-Phönizien erhielt lange nicht eine einzige Silbe zur Antwort. Paulus flehte dreimal zum Herrn, dass „der Pfahl im Fleisch“ von ihm weichen möchte und erhielt keine Zusicherung, dass er sollte von ihm genommen werden, sondern stattdessen eine Verheißung, dass er sich solle genügen lassen an Gottes Gnade. Wenn du angeklopft hast an der göttlichen Gnadenpforte, und hast keine Antwort empfangen: soll ich dir sagen, warum der allmächtige Schöpfer dir die Tür nicht aufgetan und dich nicht eingelassen hat? Unser Vater hat seine besonderen Gründe, wenn Er uns warten lässt. Manchmal will Er uns damit seine Macht-Vollkommenheit und Unumschränktheit beweisen, auf dass die Menschen erkennen sollen, dass Jehovah ein Recht habe, zu geben oder zu nehmen. Noch öfter ist das Verziehen zu unserm Heil notwendig. Du musst vielleicht warten, damit dein Verlangen inniger und glühender werde. Gott weiß wohl, dass das Harren die Sehnsucht belebt und vermehrt, und dass, wenn Er dich warten lässt, du umso mehr deine Hilfsbedürftigkeit erkennst und die Hilfe umso ernstlicher suchst, und dass du die Gnade um des langen Verzuges willen nur umso höher schätzest. Es haftet vielleicht auch etwas Unrechtes an dir, das weggenommen werden muss, ehe dir des Herrn Freude zuteil wird. Vielleicht ist dein Verständnis des Heilsplanes noch mangelhaft, oder du verlässt dich noch irgendwie auf dich selbst, statt dass du einfältig und völlig auf den Herrn Jesum dein Vertrauen setzest. Oder Gott lässt dich eine Weile warten, damit Er dir zuletzt die Reichtümer seiner Gnade umso völliger erzeige. Deine Gebete werden im Himmel alle aufbewahrt, und werden sie auch nicht sogleich erhört, so werden sie nicht vergessen, sondern werden in einer Kürze erfüllt werden zu deiner Freude und Befriedigung. Lass dir dein Zagen und Zweifeln den Mund nicht stopfen, sondern fahre inständig fort mit ernstlichem Flehen. „Er wird dir gnädig sein, wenn du rufst; Er hat sich aufgemacht, dass Er sich deiner erbarme.“ (Charles Haddon Spurgeon)