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Hohelied 7,14

Hohelied 7,14

Andachten

“Allerlei edle Früchte. Mein Freund, ich habe Dir beide, heurige und fernige, behalten.“
Die Braut möchte ihrem Jesus gern alles schenken, was in ihren Kräften steht. Unser Herz trägt „allerlei edle Früchte, beides, heurige und fernige,“ und wir behalten sie auf für unsern Freund. In dieser reichen Jahreszeit der herbstlichen Ernte wollen wir acht haben auf unsre Früchte. Wir haben heurige, neue Früchte. Wir sehnen uns nach einem Gefühl neuen Lebens, neuer Freude, neuer Dankbarkeit; wir tragen Verlangen nach erneuerten Entschlüssen und möchten sie gern mit neuem Eifer und neuer Anstrengung durchführen; unser Herz erblüht in neuen Gebeten und Seufzern, und unsre Seele ermuntert sich zu neuem Wollen und Wirken. Aber auch noch etliche fernige Früchte. Vor allem unsre erste Liebe: eine köstliche, auserwählte Frucht! und unser Herr Jesus freut sich innig darüber. Dann unser erster Glaube: jener Glaube voller Einfalt, durch den wir, da wir nichts unser eigen nannten, dennoch teilhaftig wurden aller Güter. Dazu kommt unsere Freude, die wir empfanden, als sich der Herr uns zuerst offenbarte: lasst sie uns auffrischen. Wir haben unsre alten Erinnerungen an die Verheißungen. Wie treu ist doch Gott an uns gewesen! Wie hat Er uns doch in Krankheit so wohl getan! Wie hat Er uns in tiefen Fluten so gnädig getragen! Wie hat Er uns im feurigen Ofen so unverletzt bewahrt! Fernige Früchte sind‘s in der Tat! Wir haben ihrer viele, denn seiner Gnadenbezeugungen waren mehr als Haare auf unserem Haupte. Wir mussten alte Sünden bereuen, aber Er hat uns eine Reue geschenkt, dadurch wir uns einen Weg zum Kreuz geweint und das Verdienst seines Blutes erkannt haben. Aber die Hauptsache ist die: wir haben alle Früchte unserem Herrn Jesu behalten. Gewiss, das sind Ihm die angenehmsten Huldigungen, wo Jesus das einzige Ziel und Verlangen unsrer Seele, und seine Ehre der alleinige lautere Zweck all unsres Strebens ist. Wir wollen unsre mancherlei Früchte zierlich ausbreiten, wenn Er zu uns kommt, und sie vor den staunenden Blicken der Menschen nicht verbergen. Herr Jesu, wir wollen den Schlüssel an der Tür unsres Gartens zudrehen, und niemand einlassen, der Dich auch nur einer einzigen Deiner Früchte berauben könnte, denn Du hast mit Deinem Blut den Boden gefeuchtet, dem sie entsprossen. Unser alles sei Dein, Dein allein, o Jesu, geliebter Freund! (Charles Haddon Spurgeon)

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