Hohelied 6,5
Andachten
Wer hätte nicht die Macht des Auges empfunden? Der Bettler blickt so flehentlich, dass wir ihm Almosen geben; das Kind blickt so trübe, weil es enttäuscht ist, dass wir seinen Wunsch gewähren; der Kranke sieht so traurig aus bei unserem Weggehen, dass wir umkehren und noch ein wenig bleiben. Aber die Augen derer, die uns lieben, beherrschen uns. Kaum bildet sich die Träne und sofort geben wir nach. Wir können es nicht ertragen, unsere Geliebten weinen zu sehen. Der Herr gebraucht dieses Bild, uns mächtig zu ermutigen. Die weinenden Augen des Gebets bewegen das liebende Herz Jesu. Matthew Henry sagt: Es gefällt Christo, diese Ausdrücke einem leidenschaftlichen Liebhaber zu entlehnen, um die Zärtlichkeit des mitleidigen Erlösers auszudrücken und die Freude zu bezeichnen, die Er an seinen Erlösten und an den Wirkungen seiner Gnade in ihnen hat. (unbekannt)