Sie befinden sich hier: Andachtsbibel » at » Prediger Salomo » Prediger 8,1
Zuletzt angesehen: Prediger 8,1

Prediger 8,1

Prediger 8,1

Andachten

Nachdem Salomo zum rechten Gehorsam gegen die Obrigkeit um des Gewissens willen ermahnt hat, auch wenn sie gewalttätig verfährt, versichert er im obigen Kapitel; wer ruhig in dem Gebote Gottes bleibt und nicht von Menschengunst sich abhängig macht, weiß, dass ihm Niemand wesentlich schaden könne, dass Gott jeder Sache ihre Zeit bestimmt hat, also auch dem Unrecht, dass etwa ein Mensch tun kann; dass außerdem einmal viel Übles dem Menschen auferlegt ist, in das er sich finden muss. Dabei berührt er die oft erhobene Bedenklichkeit, ob Gott wirklich gerecht sei, da die Erfahrung lehre, dass die Strafen der Gottlosen nicht allein aufgeschoben werden, sondern es ihnen auch wohl gehe und den Frommen dagegen mehrenteils schlecht, und übel; woraus dann zu schließen sei, dass zwischen den Frommen und Gottlosen kein Unterschied sei oder gehalten werde, und es nicht darauf ankomme, ob man Gottes Gebot halte oder nicht. Darauf antwortet er nun und gibt die Tatsache zu, fügt aber hinzu, dass der Weise sich dadurch nicht im Geringsten irre machen lassen soll an der gerechten Vergeltung Gottes, vielmehr sich bescheiden solle, dass auch diese Tatsache ein Stück der Eitelkeit alles Irdischen sei, und dass ein gewisses Maß von Freude Gott einem Jeden in seiner Mühseligkeit schenke, es komme nur darauf an, dass er, das Geringe dankbar hinnehmend, sich unter Gottes gewaltige Hand demütige, und unter dem Elend dieser Welt, das er ausstehen müsse, gutes Mutes in und mit Gott sei, und das, was er von Ihm empfang, auf erlaubte Weise genieße. – Wie wichtig und lehrreich! Gebt es denn den Gottlosen, als hätten sie Werke der Gerechten, so gib, o Herr, dass wir uns an ihrem Scheinglück nicht ärgern, sondern bedenken, dass nicht die Welt, sondern der Himmel der Ort der Gnadenbelohnung sei. Lass uns in der Welt niemals suchen, was sie nicht hat, nämlich etwas Vollkommenes; uns aber auch nie vergessen, dass auch unser Wissen lauter Stückwerk ist. Herr, wenn wir Dich haben, dann haben wir Alles, und wir brauchen nichts mehr zu fragen nach Himmel und Erde. Amen. (Friedrich Arndt)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
at/21/prediger_8_1.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain