Heute, so ihr Seine Stimme hört, so verstockt euer Herz nicht.
Diesen Spruch legt die Epistel an die Hebräer also aus: Seht zu, liebe Brüder! dass nicht jemand unter euch ein arges ungläubiges Herz habe, das da abtrete von dem lebendigen Gott, sondern ermahnt euch selbst alle Tage, so lange es heute heißt, dass nicht jemand verstockt werde durch Betrug der Sünde. Da lernen wir fein, was heute heißt, nämlich, dass man nicht verziehe Buße zu tun und sich zu bessern bis morgen, sondern alle Tage sich dazu schicke, an ihm selbst, als an einem alten baufälligen Hause bessere; als an einem Kranken und Patienten flicke; die Sünde täglich überwinden und dämpfen lerne, und wo etwa ein böser Gedanke, Wort oder Werk das Haus unsers Herzens befleckt und den heiligen Geist betrübt hat, dass er mit täglicher Reue und Leid werde wieder ausgefegt, Gott abgebeten, das Herz durch Buße und den wahren Glauben wieder gereinigt werde. Wo das nicht geschieht, so wird das Herz in Sünden verstockt und verhärtet, dass man es hernach nicht kann gewinnen und erweichen, und solche Verstockung ist dann des Menschen eigene Schuld wobei der Satan dasselbe verblendet, wie Paulus sagt: 2. Kor. 4, 4. (Johann Arnd)