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Psalm 8,3

Psalm 8,3

Andachten

Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast Du eine Macht zugerichtet.

Diese Worte werden von Christo Matth. 21,16. angeführt, nachdem jüdische Kinder im Tempel zu Jerusalem zu Seiner Ehre geschrien hatten: Hosianna dem Sohn Davids. Denn da die Hohenpriester und Schriftgelehrten zornig und neidisch zu Ihm sagten: hörest Du auch, was diese sagen? so sprach Er zu ihnen: ja, habt ihr nicht gelesen: aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast Du Lob zugerichtet. Junge Kinder sind Unmündige, ob sie gleich reden können; unter diesen konnten aber auch Säuglinge sein, denn die jüdische Mutter, deren sieben Söhne um des Glaubens willen hingerichtet wurden, hielt dem jüngsten derselben vor, sie habe ihn bei drei Jahren gesäugt, 2 Makk. 7,28. Was Ps. 8,3. eine Macht genannt wird, heißt Matth. 21,6. Lob. Wenn man nun beide Worte zusammennimmt, so entsteht der Begriff von einem Lob, welches mit Macht ausbricht, und sich durch kein saures Gesicht, durch keine Drohung und Lästerung zurückhalten lässt. Es gereichte zum Lob des HErrn Jesu, dass die jungen Kinder schrien: Hosianna dem Sohn Davids. Sie huldigten Ihm dadurch als ihrem König, ja sie priesen Ihn als den Messias, weil von Seinem Einzug zu Jerusalem Ps. 118,24.25.26. geweissagt war: dies ist der Tag, den der HErr macht; lasst uns freuen und fröhlich darinnen sein. O HErr hilf (das ist Hosianna), o HErr lass wohl gelingen. Gelobt sei, der da kommt im Namen des HErrn. Die Kinder wurden also nach dem Vorgang anderer rechtschaffener Israeliten im Tempel durch einen göttlichen Antrieb fröhlich, und riefen dem HErrn Jesu die Worte: Hosianna dem Sohn Davids zu; da hingegen die Hohenpriester und Schriftgelehrten finster und grimmig waren, weil der Feind, der rachgierige Satan, ihre Herzen erfüllt hatte, der aber durch das Geschrei der Kinder überwunden und zurückgetrieben wurde.

Lasst uns aus dieser Geschichte lernen, wie kleine Kinder keine unbedeutenden Personen im Reich Gottes seien, wie sie göttlicher Gnadenwirkungen fähig seien, und wie ihr Beten, Loben und Danken, welches durch denselben Geist erregt wird, ein wichtiger Gegenstand des göttlichen Wohlgefallens sei. Man errichtet heutiges Tags viele Erziehungsanstalten, und schreibt viele Bücher von der Erziehung der Kinder: es scheint aber, die Anweisung zur Anbetung und zum Lob des HErrn Jesu werde allzuviel dabei vergessen, und man rechne viel zu wenig auf die Wirkungen des Heiligen Geistes in den Seelen der Kinder und auf die Empfindungen, welche sie von der Wahrheit auch ohne einen tiefsinnigen Beweis bekommen. Alte Leute haben mit Ärgernissen, Zweifeln, Menschenfurcht und gefährlichen Lüsten zu kämpfen, und müssen deswegen, wenn sie aus der Taufgnade gefallen sind, mit einem ernstlichen Kampf zu der Gnade und Wahrheit durchbrechen. Wer nun Kinder in der Auferziehung auch dazu anstrengen will, irret sehr. Sie glauben leicht, sie freuen sich leicht. Die Wahrheit findet bald bei ihnen Eingang. Zu ihrem himmlischen Vater und zu ihrem göttlichen Erlöser fassen sie bald eine Zuversicht. Sie loben Ihn, wenn Andere schweigen; sie bekennen Seinen Namen, wenn Furcht, Neid, Hass, Missmut und Zweifel Andere stumm macht. Nicht die Kunst, sondern Gott selbst macht sie durch das Evangelium, wenn man’s ihnen treulich vorsagt, zu Seinem Lob tüchtig. Alte müssen umkehren, und wie die Kinder werden, wenn sie ins Reich Gottes eingehen wollen. (Magnus Friedrich Roos)

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