Sie befinden sich hier: Andachtsbibel » at » Psalter » Psalm 66,16
Zuletzt angesehen: Psalm 70 Psalm 95 Psalm 66,16

Psalm 66,16

Psalm 66,16

Andachten

“Kommet her, höret zu alle, die ihr Gott fürchtet! Ich will erzählen, was Er an meiner Seele getan hat.“

Davids Herz ist voll von Lob und Dank gegen Gott, der ihm geholfen; und nun kann er's nicht für sich behalten. Er will seine Freude mit andern teilen, und möchte es gerne erzählen. Daher ruft er herzu alle, welche Gott fürchten. Nur an die, welche Gott fürchten, will er sich wenden. Er weiß wohl, dass er's nicht jedermann sagen kann und darf. Denn es gibt viele, bei denen man muss stille sein, und denen man nichts der Art sagen darf, weil sie nur lachen oder spotten, ja schelten oder lästern. Denen aber, die Gott fürchten, tut‘s wohl, von Liebestaten Gottes zu hören, welche andere erfahren haben. Wenn dann die so beisammen sind und miteinander die Gnaden Gottes preisen, so ist das ein schönes Häuflein, das dem HErrn Freude macht, und das glücklicher ist, als alle sonstigen Vereine und Klubs in der Welt, die nur pochen und ihr selbst Werk preisen.

Bei Freunden Gottes aber verrät es Undankbarkeit, wenn sie gegen jedermann über das, was sie Großes vom HErrn erfahren haben, so schweigsam sind; und es macht einen üblen Eindruck, wenn jemand, auch da, wo ihm Gelegenheit sich darbietet, erfahrene Hilfe oder Freundlichkeit Gottes zu erzählen, den Mund nicht auftun mag. Da gibt es Leute, die nehmen alles so stumm hin, was der liebe Gott tut, ohne ein rechtes Gefühl selbst für ihren Gott zu haben; und die müssen sich's daher auch gefallen lassen, wenn sie Gott wieder darben und ins Elend kommen lässt, damit sie ein andermal die Güte Gottes schätzen lernen. Oft schämen sie sich gleichsam, nur ein freudiges Gesicht zu zeigen, dabei ein geheimer Stolz zu Grund liegt, wenn nicht gar eine Verleugnung des HErrn. Wer aber fröhlich sein kann, und mit seinen Brüdern sich Gottes freuen, der darf sich vom lieben Gott noch mehr versprechen.

Andererseits gibt's wieder viele, die zu schnell und ungescheut vor jedermann über alles reden; und die verursachen damit oft großen Schaden, weil sie dem Lästerer den Mund öffnen. Merk's, wie David nur die zuhören heißet, die Gott fürchten. Noch ungeschickter ist es, wenn man vollends prahlt mit den erfahrenen Gnaden Gottes, und den Eindruck macht, als wollte man's ausbreiten, wie man bei Gott so besonders wohl daran sei. Es ist aber eine große Sünde, aus der Gnade Gottes einen Selbstruhm zu machen, und mit dem Preisen Gottes mehr seiner Eigenliebe zu dienen. Da gibt‘s Leute, welche Tage lang fortmachen können, vor andern sich als Lieblinge Gottes hinzustellen.

Wollen wir uns das alles zur Beachtung und Vorsicht gesagt sein lassen. Ein lauterer, kindlicher, wahrer Dank, der sich laut macht, ist etwas Schönes; aber Demut und Furcht Gottes muss zu Grund liegen, bei welcher man sich alles Guten unwert achtet, das man erfahren darf. (Christoph Blumhardt)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
at/19/psalm_66_16.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain